Fußballmeister sagt Training in Dubai wegen dortiger Homophobie ab

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Die Fans des norwegischen Fußballmeisters Rosenborg Trondheim haben ein klares Wertesystem. Dazu gehört auch, dass Menschenrechte unverhandelbar sind und Homophobie ein No-go ist. Diese Werte sahen sie durch die Pläne ihres Vereins, ein Trainingslager in Dubai abzuhalten, beschädigt. Weil Frauenrechte in den Vereinigten Arabischen Emiraten nicht geachtet werden und Schwulsein dort strafrechtlich verfolgt wird. Die Fans forderten die Absage des Trainingslagers. Mit Erfolg!

Foto: facebook.com/rosenborg

Am Montag verkündete Norwegens Fußballmeister Rosenborg Trondheim, die Mannschaft wolle im Januar ein Trainingslager in Dubai abhalten. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Viele Fußballmannschaften aus dem Norden fahren im Winter in die Vereinigten Arabischen Emirate, um nicht im Frost trainieren zu müssen, darunter der FC Bayern. Doch bei den Rosenborg-Anhängern sorgte die Meldung für große Empörung. Viele Fans schimpften, dann solle der Club seine weiblichen und schwulen Mitarbeiter mal schön zu Hause lassen, weil Frauen- und Schwulenrechte in den Emiraten ein Fremdwort seien. Homosexualität ist in den Vereinigten Arabischen Emiraten gesetzlich verboten und kann zur Todesstrafe führen. Schließlich schaltete sich Rosenborgs offizieller Fanclub Kjernen (Kern) mit einer klaren Forderung in den Shitstorm ein: „Sagt das Trainingslager in Dubai ab!“ Es sei „beschämend“, in einem Land zu trainieren, in dem Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung verfolgt werden und Frauen als Eigentum des Mannes betrachtet würden. 

Nur einen Tag später reagierte die Vereinsleitung von Rosenborg. In einer offiziellen Pressemitteilung stellte sie klar, dass die Reise nach Dubai aufgrund  „vielfältiger Proteste von Mitgliedern und Fans“ abgesagt worden sei. Man suche nach einer Alternative. Der Fanclub nahm die Wendung „mit Freude zur Kenntnis“ und lobte, „dass der Verein erwachsen und professionell genug ist, um auch unter Druck die richtigen Entscheidungen zu treffen“.

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