Gabun stellt Homosexualität unter Strafe

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Mit homophoben Strafrechtsverschärfungen schreitet auf dem afrikanischen Kontinent die Kriminalisierung von gleichgeschlechtlicher Liebe voran. Unlängst wurde bekannt, dass in Gabun ein Gesetz verabschiedet wurde, das Homosexualität verbietet.

Mit der Gesetzesänderung, die nach Aussage eines gabunischen Regierungsbeamten bereits im Juli 2019 stattfand, stellt das zentralafrikanische Land jegliche „sexuelle Beziehungen zwischen Personen des gleichen Geschlechts“ unter Strafe. Erst seit dem Jahr 2000 waren homosexuelle Handlungen in Gabun legal. 

Personen, die wegen homosexueller Handlungen verurteilt werden, müssen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten und einer Geldstrafe von bis zu 5 Millionen westafrikanischer CFA-Franken – das sind rund 7.600 Euro – rechnen.

Bislang unbestätigten Berichten zufolge sollen seit der Einführung des Gesetzes bereits zwei Männer festgenommen worden sein. Davis Mac-Iyalla von der in Ghana ansässigen NGO Interfaith Diversity Network of Westafrica (IDNOWA) berichtete der Thomson Reuters Foundation, die beiden Männer seien verhaftet, jedoch nach Zahlung eines Bestechungsgeldes wieder freigelassen worden.

„Die korrupte Polizei nutzt das jetzt aus und verhaftet Leute, die sich ihren Weg nach draußen durch Bestechung erkaufen müssen.“

Aktuell belegt Gabun den 95. Platz des Spartacus Gay Travel Index.

Die Hetze religiöser Führer in Ländern wie Uganda oder zuletzt Sambia beflügelt einen homophoben Diskurs, der sich wie ein Flächenbrand auf dem gesamten Kontinent auszubreiten beginnt. 

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