Sambia: Wegen Regenbogenfahne verhaftet

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Die sambische Polizei teilte am Dienstag mit, sie habe vier Frauenrechtlerinnen verhaftet, die an einer Demonstration gegen geschlechtsspezifische Gewalt teilgenommen hatten. Die Demo war nach Ansicht der Behörden zur Unterstützung von „Homosexualität“ genutzt worden, weil eine kleine Regenbogenfahne geschwenkt und eine Regenbogenmaske getragen wurde.

Die vier Frauen im Alter zwischen 22 und 29 Jahren wurden wegen Falschaussage gegenüber Beamten und ungesetzlicher Versammlung angeklagt, erklärte Polizeisprecher Danny Mwale in einem Statement. „Die Verdächtigen befinden sich in Polizeigewahrsam und werden demnächst vor Gericht erscheinen“, so Mwale.

Bei den verhafteten Frauen handelt es sich um die Mitbegründerin und zwei weitere Mitglieder der Sistah Sistah Foundation, einer lokalen Nichtregierungsorganisation, die am 4. März im Vorfeld des Internationalen Frauentags in der Hauptstadt Lusaka eine Demonstration gegen geschlechtsspezifische Gewalt organisiert hatte.

Was die Regierung behauptet

Am Montag erklärte die sambische Regierung, der Marsch sei dazu benutzt worden, „eine illegale und kriminelle Sache zu unterstützen“ und verurteilte das ihrer Meinung nach „unverantwortliche“ Verhalten der Teilnehmer*innen, die in Sprechchören und mit Plakaten „Homosexualität“ unterstützt hätten.

„Die Regierung möchte die Öffentlichkeit daran erinnern, dass sie als christliche Nation die Pflicht hat, die christlichen Werte der Moral, des Anstands und der Menschenwürde aufrechtzuerhalten“,

sagte Regierungssprecherin Chushi Kasanda in einer Erklärung.

Gleichgeschlechtliche Beziehungen sind in dem konservativen Land im südlichen Afrika verboten und können mit bis zu 14 Jahren Gefängnis bestraft werden. Sambia hat sich lange gegen internationale Forderungen gewehrt, seine Anti-Homosexuellen-Gesetze aufzuheben, trotz des Drucks von Geberländern, die wichtige Hilfe leisten.

Was wirklich geschah

Foto: Twitter @SistahSistahFo1

Auf Fotos und Videoclips der Veranstaltung, die in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, waren Dutzende von Menschen zu sehen, die in der Stadt marschierten, einige mit Schildern, auf denen „Nein ist nein“ und „Es gibt keine Kleiderordnung für Vergewaltigung“ zu lesen war.

Auf einem Bild ist eine Frau zu sehen, die eine kleine Regenbogenfahne in der Hand hält, während ein anderer Schnappschuss eine Teilnehmerin mit einer Regenbogenmaske zeigt. *AFP/sah

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