Indien: Tausende trans* Personen warten monatelang auf Ausweisdokumente

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Die indische Transgender-Bevölkerung sieht sich mit erheblichen Herausforderungen bei der Beantragung ihrer Ausweise konfrontiert, die für die rechtliche Anerkennung des Geschlechts und den Zugang zu geschlechtsangleichender Versorgung von entscheidender Bedeutung sind. Laut dem indischen Ministerium für Soziale Gerechtigkeit und Empowerment warten mehr als 3.200 trans* Menschen in Indien seit über 30 Tagen auf die Ausstellung ihrer Zertifikate.

Die veröffentlichten Daten als Antwort auf eine Anfrage des Abgeordneten Jayadev Galla enthüllen, dass die indische Regierung bis Ende 2023 insgesamt 24.115 Anträge für Trans-Zertifikate erhalten hat. Von diesen wurden 15.800 Zertifikate ausgestellt. Maharashtra, ein Bundesstaat in Indien, führte die Liste mit 3.483 Anträgen und 2.478 ausgestellten Zertifikaten an.

Die langen Wartezeiten von bis zu vier Monaten für den Zugang zur geschlechtsangleichenden Versorgung bedeuten, dass bestimmte Antragsteller bis zu einem halben Jahr auf lebenswichtige Hormontherapien warten müssen.

Angesichts dieser Herausforderungen hat sich die Regierung dazu verpflichtet, die Wartezeiten zu verkürzen und das Bewusstsein für das SMILE-Programm (Support for Marginalised Individuals for Livelihood & Enterprise) zu schärfen. Das Programm zielt darauf ab, trans* Menschen zu unterstützen, indem die Regierung sich verpflichtet, Trans-Zertifikate innerhalb von 30 Tagen auszustellen. Das Ministerium für Soziale Gerechtigkeit und Empowerment kooperiert dabei mit dem National Institute of Social Defence, um „Bewusstseinsprogramme“ durchzuführen, die darauf abzielen, die Wartezeiten für die Ausstellung von Trans-Zertifikaten zu verkürzen. *mk Quelle: PinkNews

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