Irak: Regenbogenfahne empört Regierung in Bagdad

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Anlässlich des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi- und Transphobie (IDAHOBIT) hisste die EU-Vertretung in Bagdad am vergangenen Sonntag demonstrativ eine Regenbogenfahne vor ihrem Gebäude. Die irakische Regierung zeigte sich empört.

Die irakische Regierung wirft der EU vor, mit dem Hissen der Regenbogenfahne die religiösen Gefühle vieler Bürger verletzt zu haben. Außerdem widerspreche es den Werten und sozialen Normen des weit überwiegend von Muslimen bewohnten Landes, teilte das Außenministerium laut einer Meldung der staatlichen Nachrichtenagentur INA mit.

Medienberichten zufolge hatte die EU-Vertretung das schwul-lesbische Symbol anlässlich des internationalen Tags gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit am Sonntag gehisst. Die Botschaften Kanadas und Großbritanniens schlossen sich an.

Auch der einflussreiche schiitische Geistliche Muqtada al-Sadr empörte sich über die Aktion und sprach von einer „Aggression gegen das Recht und die Religion des Iraks“. Erst vor wenigen Wochen hatte al-Sadr behauptet, die gleichgeschlechtliche Ehe sei der Grund für die Corona-Pandemie (wir berichteten).

Homosexualität ist nach streng islamischem Glauben verboten, im Ranking des Spartacus Gay Travel Index 2020 belegt der Irak Platz 161 von insgesamt 202 Ländern.

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