Bürgerkrieg im Kulturkampf: Wohin Fakenews-Hetze führt

Rechtsextreme Proud Boys rasten vor Schule aus

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Während einer Schulratssitzung in Glendale, Kalifornien, bei der das Gremium über Aktionen im Pride Month beriet (und letztlich zustimmte), ist es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen teilweise rechtsextremen Demonstranten, Polizei und Gegendemonstranten gekommen, das berichtet Pink News

Die Polizei wurde gerufen, nachdem Demonstranten vor dem Schulbezirk in heftige Auseinandersetzungen gerieten. Auf Social Media geteilte Videos und Bilder zeigten Hunderte von Menschen beider Seiten vor dem Schulbezirkshauptquartier, während LGBTIQ*-Aktivisten und ihre Verbündeten stolz Pride-Flaggen schwenkten und Schilder mit Aufschriften wie 

„Schützt trans Kinder“ 

hochhielten. Die Protestierenden gegen die inklusiven Richtlinien des Schulbezirks hingegen schwenkten amerikanische Flaggen und trugen weiße T-Shirts mit der Aufschrift 

„Lasst unsere Kinder in Ruhe“, 

die sie auch skandierten. Die Berichte auf Social Media legen nahe, dass einige des Anti-LGBTIQ*-Mobs Mitglieder der rechtsextremen Gruppe Proud Boys waren.

Festnahmen nach Eskalation

Obwohl der Großteil des Protests friedlich verlief, war eine „kleine Gruppe“ von Personen gewalttätig und führte zu drei Festnahmen wegen verschiedener Anklagen, darunter der unrechtmäßige Einsatz von Pfefferspray und Behinderung von Beamten in Ausübung ihres Dienstes. Die Gewalt eskalierte letztendlich derart, dass das Glendale Police Department gegen 18 Uhr eine Auflösungsanordnung erließ, nachdem mehrere Versuche zur Deeskalation gescheitert waren und die „Grenzen friedlicher Versammlungen“ überschritten wurden. Auf den geteilten Videos war zu sehen, wie sich Mitglieder beider Seiten prügelten und Polizeibeamte versuchten, die Situation zu deeskalieren und die kämpfenden Parteien zu trennen. Es ist unklar, wer den ersten Schlag führte.

Auch bei Sitzung wurde gestritten – allerdings ohne Fäuste

Während der Sitzung äußerten Eltern sowohl Unterstützung als auch Empörung über die LGBTIQ*-inklusiven Richtlinien des Schulrats. Eine Elternteil, zitiert von der Los Angeles Times, dankte für die Bemühungen zur Inklusion und erklärte, dass ihr Kind aufgrund seiner queeren Identität Diskriminierung erfahren habe. Sie betonte, dass sie als tatsächliche Elternperson anwesend sein musste, da viele Gegner ihre Existenz anzweifeln würden. Ein Elternteil namens Megan sprach mit der Los Angeles Times über die Demonstration und beschrieb die anti-LGBTQ+-Kundgebung als „herzzerreißend“. Sie betonte, dass die Gemeinschaft großartig sei und ihr Sohn hier eine hervorragende Bildung erhalten habe. Eine andere Person kritisierte hingegen den Schulrat und forderte, dass der Fokus in Schulen auf akademischer Bildung und nicht auf sexueller Orientierung liegen solle.

Schule im Kampf gegen Fakenews

Vor der Sitzung sah sich der Schulbezirk gezwungen, eine Erklärung und Informationsbroschüre zu veröffentlichen, um Fehlinformationen über den Lehrplan zu entkräften. In der Erklärung wurde klargestellt, dass bewusst falsche Informationen über den queeren Lehrplan, die Sexualerziehung und die Unterstützung von trans und geschlechtsnonkonformen Jugendlichen verbreitet wurden. Das Dokument erläuterte den Inhalt des Lehrplans und gab umfassendere Richtlinien in Bezug auf die Rechte von trans Schülern vor, wie die Verwendung von Pronomen und den Zugang zu Räumen wie Umkleideräumen.

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