Vereinte Nationen rügen homophobe Staaten

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Bei einer Sitzung in Genf hat sich der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen klar gegen die Verfolgung und Verhaftung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung ausgesprochen. Konkret wurden dabei Ägypten, Aserbaidschan und Indonesien zum Einlenken aufgerufen. Alle drei Länder hatten in den letzten Monaten durch Verfolgung von Homos Schlagzeilen gemacht. 

„Verhaftung und Verfolgung von Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder angenommenen sexuellen Orientierung, beziehungsweise ihrer geschlechtlichen Identität ist per Definition Willkür und verletzt internationales Recht", so Rupert Colville, Sprecher des Hochkommissars für Menschenrechte, am Freitag in Genf. Colville äußerte im Namen der Vereinten Nationen „tiefe Bedenken“ angesichts der Nachrichten über jüngste Verhaftungswellen in Aserbaidschan, Ägypten und Indonesien.

In der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku wurden seit Mitte September mindestens 80 Menschen verhaftet, weil sie schwul oder trans* waren. In Ägypten wurden über 50 Menschen festgenommen, weil sie Regenbogenfahnen geschwenkt hatten (siehe blu-Archiv). In der indonesischen Hauptstadt Jakarta hatte es bei der Stürmung eines schwulen Saunaclubs 58 Festnahmen gegeben (siehe blu-Archiv).

„In allen drei Ländern rechtfertigten die Behörden die Festnahmen damit, dass die Verhafteten in der Sexarbeit tätig wären, obwohl diese Unterstellung von den Beschuldigten in fast allen Fällen verneint wurde, beziehungsweise sie angaben, zu einem Geständnis gezwungen worden zu sein“, so Colville. Der UN-Sprecher forderte die Regierungen der Länder zu sofortigem Handeln auf. Alle Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität im Gefängnis säßen, sollten freigelassen werden, Verfahren, die auf unkonkreten und diskriminierenden Gesetzen basierten, sollten eingestellt werden. Die entsprechenden Gesetze seien aufzuheben und dem Wertekanon der Vereinten Nationen anzupassen. 

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