Friedlicher Pride-Endspurt zur Polen-Wahl

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Während Polen bei den Regionalwahlen zum Stimmungstest für die Parlamentswahlen 2019 anhebt, wurde in der Kreisstadt Zielona Góra ein Abschied mit einer Premiere verbunden: Beim ersten CSD der Stadt feierte Polen den Abschluss der Pride-Saison 2018

Foto: instagram.com/szambur

Laut Gazeta Wyborcza nahmen am Samstag rund 1.000 Demonstranten am ersten Marsz Rownosci (Marsch der Gleichheit) im polnischen Zielona Góra teil, der gleichzeitig die letzte Pride-Parade der Saison 2018 war. Nachdem es letzte Woche beim ersten Pride im ostpolnischen Lublin zu heftigen Attacken rechter Gegendemonstranten und zum Polizeieinsatz mit Wasserwerfern und Tränengas gekommen war, waren die Sicherheitsvorkehrungen für Zielona Góra verschärft worden. Der Marsch wurde laut Polizeisprecherin Małgorzata Stanisławska von 30 Mannschaftswagen und einem nicht konkret bezifferten Aufgebot von Polizisten begleitet, die auf Krawalle eingerichtet waren. Am Ende blieb aber bis auf wenige Zwischenrufe nationalistischer Gegner und eine Abordnung christlicher Gegendemonstranten alles friedlich.

Pride-Botschafter Paweł, der die polnischen CSDs des Jahres 2018 begleitet und unter seinem Instagram-Namen Szambur lückenlos dokumentiert hatte, fasste zusammen: „Erster Gleichstellungsmarsch in Zielona Góra und gleichzeitig letzter Gleichstellungsmarsch dieses Jahres. Es war eine tolle Saison!“

Der Marsz Rownosci in Zielona Góra war gleichzeitig der Endspurt zu den Regionalwahlen, die am heutigen Sonntag in Polen stattfinden. Die Wahlen gelten als Stimmungstest für die Parlamentswahlen im kommenden Jahr und für die Präsidentschaftswahlen 2020. Prognosen zufolge hat die konservative Regierungspartei PiS mit Stimmenzuwachs zu rechnen. Aber auch die Bürgerplattform Platforma Obywatelska kann auf einen Wahlerfolg hoffen. Für LGBTIQ* wäre weder die eine noch die andere Partei ein Partner auf dem Weg zu mehr Gleichstellung.

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