Antisemitischer Hass auf Grindr

by

„Ausschwitz [sic] is calling“ und „Die Viecher, die an was anderes glauben, oder diese linken Schlampen können dann rumheulen“ bekam ein Grindr-User von einem besorgten Abendländer per Nachricht gesendet. Meldet solche Vorfälle!

Auf Facebook machte die Initiative Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin“ (RIAS Berlin) auf den Fall eines schwulen jüdischen Mannes aufmerksam, der über Grindr aufs Übelste diffamiert und bedroht wurde. Wir dokumentieren die Darstellung:

Auf Grindr wurde ein jüdischer Mann, der auf einem Bild in seinem Account eine Kette mit Davidstern trägt, von einem anderen jungen Mann kontaktiert. Der Angeschriebene antwortete, der Mann wäre nicht sein Typ, worauf dieser entgegnete: „Ausschwitz [sic] is calling“. Als der Betroffene erwiderte, dass er Jude sei und man so etwas nicht sage, meinte der Mann: „Dann wurden wohl einige schlimme Finger wie du vergessen“ und „Heul nicht rum!“ Auf die Bemerkung des jüdischen Mannes, dass diese Aussagen antisemitisch seien, fuhr der Mann fort, dass er Katholik sei und Auschwitz und Nichtchrist_innen ihm egal seien. Er sprach vom „christlichen Abendland“ und betonte, dass es menschlich sei, so zu denken wie er. Wäre er Staatsoberhaupt der BRD, würde er als erste Aufgabe das Christentum zur Staatsreligion erklären. „Die Viecher, die an was anderes glauben, oder diese linken Schlampen können dann rumheulen“, fuhr er fort. Als der Betroffene anmerkte, dass er einfach nur feststellen wollte, dass der Mann nicht sein Typ sei, antwortete der Mann: „Und ich steh nicht auf Juden, will nicht beim Küssen einen Zinken im Weg haben.“

Die sonst eher durch negative Schlagzeilen auffallenden Macher von Grindr reagierten vorbildlich, löschten das Profil des Hassverbrechers und boten an, die notwendigen Daten zur Kommunikation auf Wunsch des Meldenden den Behörden zur Verfügung zu stellen. Der erstattete auch umgehend Anzeige bei der Polizei. 

Back to topbutton