Geoutet arbeiten

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Die gesellschaftliche Akzeptanz gegenüber queeren Menschen ist in den letzten Jahrzehnten fraglos gestiegen, diverse Themen sind längst in der Politik, der Wirtschaft und den Medien angekommen. Trotzdem sehen sich Personen, die sich nicht als cis-geschlechtlich und heterosexuell definieren, weiterhin vor zahlreiche Herausforderungen gestellt.

Das Coming-out ist dabei eine der gewichtigsten, sowohl im privaten, als auch im beruflichen Umfeld. Ein Blick in die Kommentarspalten eines beliebigen Sozialen Netzwerkes reicht schon aus, um nachvollziehen zu können, dass die Angst vor Diskriminierung, Zurückweisung und Repression sehr real sein kann. Können sich Betroffene im persönlichen Umfeld oft Unterstützung aus der Familie oder der Community holen, stehen sie einer queerfeindlichen Atmosphäre im Job jedoch oft allein gegenüber.

In diesem Zusammenhang überrascht das Ergebnis des internationalen „Out@Work Barometer 2018/19" der Boston Consulting Group kaum, denn es ergab, dass lediglich 37 Prozent der queeren deutschen Arbeitnehmer ihre Sexualität oder sexuelle Identität dem Arbeitgeber oder Kollegen gegenüber offenlegen.

Eine erschreckende Zahl, die zahlreiche Fragen aufwirft: Was sind die Gründe für oder gegen ein Coming-out am Arbeitsplatz, wie läuft es ab und welche Erfahrungen haben andere Menschen damit gesammelt? Das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg wird sich gemeinsam mit dem Queer Festival Heidelberg diesen Fragen stellen und im Rahmen des Diskussionsabends "Geoutet arbeiten" versuchen, Antworten darauf zu finden.

Ziel des Abends ist es, aus positiven und negativen Erfahrungen von Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsfeldern zu lernen. Auf die Begrüßung durch den Heidelberger Bürgermeister Wolfgang Erichson folgt eine Gesprächsrunde mit Anastasia Biefang (Kommandeurin des Informationstechnikbataillons 381 der deutschen Bundeswehr), Tessa Ganserer (Mitglied des Bayerischen Landtags, Bündnis 90/Die Grünen), Anja Kunad (Support Manager, SAP SE, Head of Infrastructure & Execution), Simona Maier (Winzerin) und Adrian Rehberger (Polizist). Moderiert wird der Abend von Johannah Illgner (Inhaberin und Geschäftsführerin OlanW) und Danijel Cubelic, dem Leiter des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Coronabedingt ist das Platzangebot begrenzt, weshalb eine Anmeldung erforderlich ist.

23.10., Karlstorbahnhof, Am Karlstor 1, Heidelberg, 19:30 Uhr, Anmeldung bis 22.10. per Mail an lsbttiq@heidelberg.de, www.heidelberg.de

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