Rainbowflash in Hamburg – neue Perspektive

Am 17. Mai, dem Internationalen Tag gegen Homo, Bi-, Inter- und Transfeindlichkeit (IDAHOBIT) wurden seit 2008 zunächst in wenigen Städten, darunter Hamburg, Luftballons mit Grußkarten in den Himmel gesendet. Die Perspektive hat sich geändert!

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In diesem Jahr schickten die ca. 300 Teilnehmenden nämlich keine bunten Luftballons in die Welt, sondern performten mit farbigen Pappen eine große Regenbogenflagge. Mit der Aktion sollte ein sichtbares Zeichen gesetzt und darauf aufmerksam gemacht werden, dass tagtäglich Menschenrechtsverletzungen an LSBTIQ* weltweit stattfinden. Toll sah es aus! Das Team um #hamburgzeigtflagge kletterte für die passenden Impressionen hoch hinaus. 

Foto: Christian Fricke / #hamburgzeigtflagge

Nach einer Ansprache des Grünenpolitikers Farid Müller, erinnerte der LSVD Hamburg daran, dass diese Verletzungen nicht nur in den über 70 Verfolgerstaaten geschehen – in 11 Ländern droht die Todesstrafe für gleichgeschlechtliche Liebe, darunter in Katar, dem Austragungsland der Fußballweltmeisterschaft 2022. Der Angriff gegen die LSBTIQ*-Community passiert auch direkt vor unserer Haustür durch rechtspopulistische Regierungen in Ungarn und Polen. Und in Deutschland werden jeden Tag Menschen angepöbelt, bedroht und angegriffen, weil die Täter*innen ihren Hass auf Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche und queere Menschen in Gewalt ausleben.

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mache deutlich, wie sehr die Menschenrechte unter Druck stehen – auch und gerade für LSBTIQ*. Putin bezeichnet seinen Krieg auch als einen Kampf gegen westliche „Entartung“ und Werte, die angeblich „gegen die menschliche Natur selbst gerichtet sind“. Autoritäre Regime fürchten nichts so sehr wie Freiheit und Selbstbestimmung der Menschen. Die Demokratie werde die Auseinandersetzung am besten bestehen, wenn sie möglichst viele Menschen für ihre Werte der Freiheit und Selbstbestimmung gewinnt und diese Werte auch im staatlichen Handeln jederzeit zum Tragen kommen und damit von allen gelebt werden können. Dazu brauche es eine engagierte Politik, die den Schutz der Menschenrechte für LSBTIQ* zum integralen Bestandteil ihrer Arbeit macht, so der LSVD:

Foto: LSVD Hamburg

Trans*- und intergeschlechtlichen sowie nichtbinären Menschen wird in Deutschland Selbstbestimmung immer noch massiv erschwert. Der LSVD wendet sich entschieden gegen Angstkampagnen, die Trans*Menschen als Feindbilder und Gefahr für die Gesellschaft phantasieren. Wir sehen im Kampf um Selbstbestimmung für nichtbinäre, trans*- und intergeschlechtliche Menschen die konsequente Fortsetzung feministischer, emanzipatorischer und der Freiheit verpflichteter bürgerrechtlicher Politik. Deshalb setzen wir uns mit Nachdruck für ein echtes Selbstbestimmungsgesetz ein. Das ist seit Jahrzehnten überfällig und duldet keinen Aufschub mehr.

Wanja Kilber berichtete über die aktuelle Situation der LSVD-Partnerorganisationen in St. Petersburg sowie die Unterstützung für geflüchtete LSBTIQ* aus der Ukraine. Die Aktion auf dem Rathausmarkt wurde von einem breiten Bündnis getragen – über 80 Hamburger Initiativen und Organisationen, darunter auch hinnerk, blu und männer*, hatten zur Teilnahme aufgerufen. 

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