25 Jahre für Vielfalt – LSVD Hamburg

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Anlässlich des 25. Geburtstags des LSVD Hamburg veröffentlicht hinnerk diesen Gastbeitrag des Landesvorstandes Wolfgang Preussner und Barbara Mansberg.

Foto: LSVD Hamburg

Alles begann 1995: Am 11. Februar wurde der SVD-Hamburg gegründet (Schwulenverband in Deutschland – Landesverband Hamburg). 1999 wurde der SVD zum LSVD. Bis 2007 war der Verein mal mehr, mal weniger aktiv – einige Jahre vorstandslos.

2008 sind wir an den Start gegangen und haben den Landesverband neu aufgebaut. Seitdem haben wir eine Menge auf den Weg gebracht. Von Anfang an haben wir uns in die Hamburger Politik eingemischt und konnten den Kontakt mit allen Parteien (außer AfD) weiter ausbauen. In der Hamburger Community sind wir sehr gut vernetzt, Kooperationen, gemeinsame Veranstaltungen sowie Unterstützung für Projekte gehören fest zu unserem Jahresprogramm. Vertreten sind wir u. a. in der „LAG L+S“ Hamburg, einem paritätischen Netzwerk, in dem die einzelnen eigenständigen Einrichtungen und Projekte arbeitsteilig und in enger Kooperation verbunden sind, im „Lesbennetzwerk Hamburg“ (das u. a. den Dyke*March organisiert), in der „Hamburger Vernetzung pro LSBTI*- Geflüchtete“ sowie im „Netzwerk::Jugendarbeit Hamburg::St. Petersburg“.

Rainbowflash gegen die Angst der anderen

Seit 2009 organisieren wir den Rainbowflash am 17. Mai, der jedes Jahr von einem stetig wachsenden Bündnis getragen wird. Mit der Aktion, die weit über Hamburgs Stadtgrenzen hinaus bekannt ist, setzen wir ein deutliches Zeichen für Menschenrechte am Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie. Wir erinnern daran, dass überall auf der Welt Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität diskriminiert, misshandelt, vergewaltigt, gefoltert und ermordet werden.

Dialog und Austausch gegen Engstirnigkeit 

Foto: Foto: facebook.com/queerfestspb

Im Rahmen der Städtepartnerschaft Hamburg – St. Petersburg führen wir seit Jahren bilaterale Menschenrechtsprojekte für LGBTIQ* im Bereich der Jugendarbeit durch. Trotz aller Widrigkeiten auf russischer Seite und dank Unterstützung aus Hamburg (Politik, Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und nicht zuletzt der Community) sowie dem Auswärtigen Amt konnten unser Fachkräfteaustausch und die Jugendbegegnungsmaßnahmen jährlich wie geplant stattfinden. Für unsere Partnerorganisationen „Coming Out“, „Side by Side“ und „T-Action“ sind diese Austausche enorm wichtig. Anschläge des Putin-Regimes auf Freiheit und Menschenrechte reißen nicht ab: Antihomosexualitätsgesetz, Agentengesetz, Medienkontrolle, Anschläge auf Menschenrechtsverteidiger und Minderheiten – staatliche Repressionen und die deutliche Zunahme von Gewalt sind für die LGBTIQ*-Aktivist*innen immer bedrohlicher. Schikanen und Behinderungen gehören zum Alltag. Die Zahl derer, die diesen Druck nicht mehr aushalten können und ausreisen wollen, nimmt stetig zu.

Ausgezeichnet

2012 haben wir für unser Engagement beim IDAHOBIT den Demokratiepreis erhalten, mit dem das Bündnis für Demokratie und Toleranz – gegen Extremismus und Gewalt vorbildliche Projekte auszeichnet. 2019 wurden wir für unser „Rainbow Exchange Programm“ im Wettbewerb „Aktiv für Demokratie und Toleranz 2019“ mit einem Preis ausgezeichnet. Für unsere Arbeit haben wir 2014 den PRIDE AWARD 2014 erhalten, mit dem Hamburg Pride e. V. Menschen ehrt, die sich um das queere Leben in Hamburg verdient gemacht haben und mit ihrem Tun vorbildhaft in die Stadtgesellschaft hineinwirken. Erstmals hat damit auch eine Frau/Lesbe die Auszeichnung erhalten.

Der LSVD Hamburg wird auch 2020 seine erfolgreiche Arbeit fortsetzen und die Menschenrechtsarbeit vorantreiben. Es gibt noch viel zu tun – packen wir es an!

*Barbara Mansberg & Wolfgang Preussner

23.10, Feierlicher Senatsempfang im Rathaus im Rahmen des Bund-Länder-Treffens des LSVD, das 2020 vom LSVD Hamburg ausgerichtet wird

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