Homophobe Hetze: SPD-Politiker zeigen katholischen Bischof an

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Die Bundestagesabgeordneten Karl-Heinz Brunner, Dr. Eva Högl, Johannes Kahrs (alle SPD) und der stellvertretende Landesvorsitzender von SPDqueer in Berlin, Christopher Jäschke, haben gemeinsam Strafanzeige und Strafantrag gegen den katholischen Bischof Andreas Laun und die Betreiber der Internetseite kath.net bei der Staatsanwaltschaft in Berlin gestellt. Wir dokumentieren die Pressemitteilung:

Foto: Thaler Tamas / CC-BY-SA 4.0, / wikimedia.org

„Bischof Laun, der bereits in der Vergangenheit wegen homophober und menschenrechtsverletzender Äußerungen Schlagzeilen von sich gemacht hat, publizierte am 24. März 2017 über die Internetseite des katholischen Nachrichtendienstes kath.net einen als „Hirtenbrief“ bezeichneten Text, in der Homo- sexuelle als „gestörte Männer und Frauen“ mit „anatomischer Missbildung“ bezeichnet werden. Homosexuelle werden durch ihn darüber hinaus in die Nähe von Pädophilen gedrängt. Er beschreibt Homosexualität und Genderstudien sowohl in ihrer Handlungsweise, als auch in ihrem Ziel, als auf einer Stufe mit dem Nationalsozialismus und seiner Rassen- und Vernichtungsideologie stehend. In der Folge fordert er dazu auf, diese Entwicklung mit gottgegebenen Waffen zu bekämpfen.

„Bei solchen menschenverachtenden und hetzenden Äußerungen ist auch strafrechtlich gegen einen Bischof der katholischen Kirche vorzugehen.“ erklärt Christopher Jäschke von SPDqueer in Berlin.

Bischof Andreas Laun, der schon 2009 in einem Beitrag auf kath.net seinen Befürchtungen zu einer „Homosexualisierung der Gesellschaft“ Ausdruck verlieh, gilt als großer Kritiker der Gleichstellung von Homosexuellen. Zuletzt fiel er mit einer öffentlichen Wahlempfehlung für den rechts-nationalen Präsidentschaftskandidaten Hofer auf, der bei der Wiederholung der Präsidentschaftswahl in Österreich dem Grünen Kandidaten Alexander Van Der Bellen unterlagt.

Foto: Sandra Ludewig

„Mit seinen bößwilligen Äußerungen bedient sich Bischof Laun eines Vokabulars, wie ich es nur von Diktatoren oder Islamisten kenne. Eines Christenmenschen unwürdig!“ kritisiert der Bundestagsabgeordnete Karl-Heinz Brunner.

Ein rechtliches Nachspiel wird die Verbreitung des „Hirtenbriefes“ auch für das katholische Nachrichtenportal kath.net haben. Unter anderem die Verbreitung und Veröffentlichung von Schriften die zum Hass gegen Teile der Bevölkerung aufrufen, sind Bestandteil des Strafantrages.

Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

Der Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs erklärt hierzu: „Ich erwarte an dieser Stelle eine klare Distanzierung der katholischen Kirche und eine strafrechtliche Verfolgung des Bischofs sowie des kath. Nachrichtenportals. Die Hetze und die Aufrufe zum Kampf gegen die Liberalisierung der Gesellschaft, immer wieder auch seitens einiger Vertreter der katholischen Kirche, müssen ein Ende finden.“

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