ZDK-PRÄSIDENT: GLEICHSTELLUNG IM ADOPTIONSRECHT SCHADET KINDERN

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© Foto: Michael Lucan / Lizenz: CC BY-SA-3.0

In einem Gastbeitrag für domradio.de hat sich der Präsident des Zentralkomitees für Katholiken (ZdK) Alois Glück kritisch zum vollen Adoptionsrecht für gleich geschlechtliche Partnerschaften geäußert. Glück zufolge müsse das Kindeswohl im Mittelpunkt der Debatte stehen:

... die Realität mangelnder Zuwendung zu Kindern in Familien mit Vater und Mutter einer fürsorglichen Zuwendung in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften gegenüberstellen, sind in der Sache falsch und intellektuell unredlich.

Da dies natürlich kein Argument gegen die Gleichstellung im Adoptionsrecht ist, legt der ZdK-Präsident direkt nach: Grundsätzlich gilt es festzustellen, dass die Gemeinschaft von Mann und Frau einzigartig ist. Sie allein ist es, in der neues menschliches Leben entstehen kann. Es ist die oft gehörte Eheverteidigungsfloskel vieler Katholiken gegen die Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare im Allgemeinen.

Da die Struktur des Arguments in Bezug auf das Adoptionsrecht stets dieselbe ist, darf natürlich folgender Aspekt nicht fehlen: Ein weiterer Punkt, weshalb ich hinsichtlich des vollen Adoptionsrechts für gleichgeschlechtliche Paare große Bedenken habe, ist der für das Aufwachsen von Kindern wichtige Umgang mit beiden Geschlechtern. Gibt es also nicht die klassische Papa, Mama, Kind Konstellation, wird das Kind, Glücks Argumentation zufolge, nicht so aufwachsen, wie es sollte. Selbiges müsste demnach auch für allein erziehende (katholische?) Mütter oder Väter gelten.

Dass die Struktur des Arguments ins Leere läuft hatte sich zuletzt in einer vom Bundesministerium der Justiz herausgegebenen Studie über Die Lebenssituation von Kindern in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften gezeigt. Dort heißt es im Fazit (S. 308): Die Ergebnisse der Kinderstudie legen in der Zusammenschau nahe, dass sich Kinder und Jugendliche in Regenbogenfamilien ebenso gut entwickeln wie Kinder in anderen Familienformen. Vielleicht hätte Alois Glück diese Studie einmal lesen sollen. nj

Lizenztext hier: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/

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