HIV-Genschere aus Hamburg

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Bereits seit 2005 forschen Wissenschaftler am Heinrich-Pette-Institut in Hamburg an einer revolutionären Methode, das HI-Virus mittels einer molekularen Genschere aus dem Körper „zu schneiden“. An Mäusen hat das bereits funktioniert.

Um Studien am Menschen vornehmen zu können, werden hohe Summen an Geldern benötigt. Zwei Jahre klapperte das Team um Professor Joachim Hauber die Pharmaunternehmen ab. Erfolglos. Eine Heilung von HIV scheint dort keine Top-Priorität zu haben – die Stärkung des Wissenschaftsstandortes Deutschland durch die weltweit erste Gentherapie gegen HIV auch nicht.

Nun ist der rot-grüne Senat in die Bresche gesprungen und hat 3 Millionen Euro zur Gründung der Provirex GmbH bereitgestellt, weitere 5,9 Millionen Euro steuert der Bund zu. Das Team kann so eine Machbarkeitsuntersuchung an acht ausgewählten Patienten vornehmen und herausfinden, ob die Methode überhaupt funktioniert und verträglich ist, denn sie ist völliges Neuland.

Wie funktioniert das Verfahren

Für den Laien erklärt: Aus dem Blut des Patienten werden Stammzellen entnommen. In diese wird über eine sogenannte Genfähre der Bauplan für eine molekulare Schere mit der Bezeichnung „Brec 1“ eingebaut. Zusätzlich wird in den Zellen genetisch ein Rezeptor/Schalter programmiert, der „Brec 1“ dann aktiviert, wenn HI-Viren vorhanden sind. Die Stammzellen werden dem Patienten gespritzt, diese vermehren sich im Blut und produzieren „Brec 1“, wenn HI-Viren im Blut sind. „Brec 1“ schneidet deren genetische Informationen aus den befallenen Zellen – der Patient könnte geheilt sein.

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