Erschreckende Zahlen: So suizidgefährdet sind junge Queers

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Anlässlich des gestrigen Welttages der Suizidprävention  fassen wir die wichtigsten Erkenntnisse zur Suizidgefahr unter LGBTIQ* zusammen. Am Ende des Artikels findet sich eine Liste mit Hilfsangeboten für Betroffene und Angehörige.  

Die allgemeinen Zahlen 

Auf der Pressekonferenz zum diesjährigen Welttag der Suizidprävention in Berlin wurden aktuelle Statistiken aus Deutschland vorgestellt. Jedes Jahr sterben hierzulande knapp 10.000 Menschen durch Suizid. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, Morde, illegale Drogen und Aids zusammen.


Foto: A. Iby / unsplash / CC0

Neue Metastudie zur Suizidgefahr bei jugendlichen Angehörigen einer sexuellen Minderheit 

In den vergangenen Jahren deuteten einzelne Studien mit unterschiedlichen Teilnehmerzahlen, Fragestellungen und Zielgruppen immer wieder eine vermutlich höhere Gefahr für Selbsttötung unter Homosexuellen, Bisexuellen, Trans* und Intersexuellen an. Erstmals hat ein Forscherteam diese Ende 2018 in einer sogenannten Metastudie überprüft und ausgewertet. Die Ergebnisse wurden kürzlich im JAMA Network der amerikanischen Ärztekammer veröffentlicht. 

Transgender/Transsexuelle mit fast sechsfachem Risiko 

Insgesamt konnten die Forscher auf eine Datenbasis von fast 2,5 Millionen Jugendlichen zurückgreifen und so feststellen, dass das Risiko für lebensbedrohliche Verhaltensweisen unter jungen Queers insgesamt deutlich höher ist, als bei ihren heterosexuellen Altersgenossen. Am stärksten betroffen sind Transgender-Jugendliche (5,87 mal erhöhtes Risiko), gefolgt von bisexuellen (4,87 mal erhöht) und homosexuellen Jugendlichen (3,71 mal erhöht). Insgesamt ist Suizid die zweithäufigste Todesursache bei jungen Menschen. 

Folgerungen und Forderungen 

Die Wissenschaftler finden deutliche Worte, was sie angesichts dieser Zahlen von Politik und Gesellschaft erwarten: 

„Das öffentliche Bewusstsein ist wichtig, und eine sorgfältige Evaluierung unterstützender Strategien (z. B. Unterstützungsprogramme, Beratung und Entstigmatisierungsbemühungen) sollte Teil der Bildungs- und Gesundheitsplanung sein.“


Foto: D. Meyers / unsplash / CC0

Wichtige Adressen falls du an Suizid denkst, oder jemanden kennst, der das tut

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