Homosexuelle Ehepaare sind glücklicher!

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Es ist allgemein bekannt, dass die Ehe für das körperliche und seelische Wohlbefinden förderlich ist. Aus einer kürzlich im „Journal of Marriage and Family“ veröffentlichten Studie geht allerdings hervor: Gleichgeschlechtliche Ehepaare sind glücklicher als heterosexuelle Ehepaare.

Für die Studie „Ehebelastung und psychische Belastung bei gleichgeschlechtlichen und heterosexuellen Paaren“ untersuchten Michael A. Garcia und Debra Umberson den Zusammenhang zwischen ehelicher Belastung und psychischer Belastung in hetero- und homosexuellen Ehen sowie Abweichungen in der Beurteilung der Belastung von Männern und Frauen in schwulen, lesbischen und heterosexuellen Ehen.

Befragt wurden 756 US-amerikanische Männer und Frauen mittleren Alters in 378 schwulen, lesbischen und heterosexuellen Ehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden gebeten, Tagebuch zu Stress im Zusammenhang mit ihrer Ehe zu führen.

Die Ergebnisse brachten bemerkenswerte geschlechtsspezifische Unterschiede zum Vorschein: Männer in einer gleichgeschlechtlichen Ehe haben weniger psychische Probleme als ihre heterosexuellen Altersgenossen. Männer in heterosexuellen Ehen und Frauen in gleichgeschlechtlichen Ehen liegen im Mittelfeld. Das höchste Stresslevel weisen Frauen in heterosexuellen Ehen auf.


Rollenbilder und sexunabhängige Treuedefinition 

Für das höchst unterschiedliche Belastungslevel in den verschiedenen Personengruppen sind eine Reihe von Gründen verantwortlich, wobei die meisten von ihnen stark mit traditionellen Geschlechterrollen und damit verbundenen Erwartungen zusammenhängen. Traditionell wurde von Frauen erwartet, dass sie den Haushalt entweder alleine besorgen oder zumindest den Großteil übernehmen. In vielen heterosexuellen Ehen hat sich daran kaum etwas geändert.

Ein weiterer Grund ist, dass gleichgeschlechtliche Ehepartner eher offen über Sexualität und Nichtmonogamie sprechen als es in heterosexuellen Ehen der Fall ist. Während heterosexuelle Ehepartner, und hier besonders die Männer, häufig klassischen Ehebruch begehen, vereinbaren schwule Männer sehr viel öfter Regeln für sexuelle Begegnungen außerhalb der Ehe. Die Studie wird Auswirkungen auf die Forschung zu Familiendynamik und Gesundheit sowie auf die Beratung von verheirateten heterosexuellen, lesbischen und schwulen Paaren haben.

Der Kampf um die Ehe für alle hat sich also gelohnt und vielleicht übernehmen die Heterosexuellen ja ein paar modernisierte Ausprägungen aus den queeren, stressreduzierten Vorzeigeehen. 

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