Das böse Wort mit G

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Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Auf der Sexparty warten alle ungeduldig auf den einen Typen, der G mitbringt. Kaum ist er da und entkleidet, wird das Fläschchen rumgereicht. Jeder, der will, verabreicht sich eine abgemessene Dosis, entweder direkt auf die Zunge oder in einen Softdrink gemixt.

Was danach passiert ist durchaus faszinierend: Wer davon genommen hat, ist nach kurzer Zeit gelöst, happy und enthemmt. Irgendwann aber lässt die Wirkung nach und es wird wieder eine Dosis genommen. Oder dazu ein Vodka-Longdrink getrunken. Oder eine Line Koks gezogen. Oder alles zusammen. Teilweise geht es das ganze Wochenende ohne Pause so weiter. Wie will man da noch einschätzen, wieviel zu viel ist?

Den Überblick bewahren

Mischkonsum ist gefährlich. Jede Substanz wirkt bei jeder Person anders. Wenn verschiedene Substanzen in unterschiedlichen Dosierungen eingenommen werden, steigt das Risiko, im Rausch den Überblick darüber zu verlieren, wieviel man genommen hat.

Schnell wird überdosiert

Die Spanne zwischen einem als angenehm empfundenen Rausch und der Dosis, die schläfrige oder komatöse Zustände bei Konsument*innen verursacht, ist sehr gering. Zusammensetzung und Reinheit von GHB/GBL auf dem Schwarzmarkt kann nicht überprüft werden. Zu den bekannten Nebenwirkungen gehören Krämpfe, Bewegungsunfähigkeit, Verwirrtheit, Gedächtnisstörung, Schwindelgefühle und oder Erbrechen. Bei G gilt:   Immer nur kleine Dosierungen nehmen.

Achtung Lebensgefahr

Wird G zusammen mit Alkohol, Opiaten oder anderen die Atmung  beeinträchtigenden legalen und illegalen Drogen konsumiert, besteht Lebensgefahr. Bei mehreren Konsument*innen hat dieser Mischkonsum zu Atemlähmungen bis hin zum Erstickungstod geführt. Auch Menschen, die HIV-Medikamente einnehmen, müssen unbedingt aufpassen, da die in antiretroviralen Medikamenten enthaltenen  Proteasehemmer die Wirkung von G zusätzlich verstärken.

Tipp: In einigen Ländern stellen Drogenberatungsstellen Tabellenblätter zum Download zur Verfügung. Darauf kann man die Namen aller Partyteilnehmer*innen festhalten und dokumentieren, wer, wann,  was und wieviel genommen hat. Macht euch selbst eine solche Tabelle und sorgt dafür, dass eure Gäste ihren Konsum regelmäßig für die Dauer der Party aufschreiben.

Achtung: Mit zunehmendem Konsum wird es schwieriger, genau darauf zu achten, was man aufschreibt. Bitte unbedingt auf Korrektheit der Eingaben achten. Am besten ihr entscheidet euch zuvor für einen Schriftführer.

Bei akuten Symptomen darf die Person nicht alleine bleiben und es muss sofort ein Notarzt unter 112 gerufen werden.

Steckbrief GHB/GBL

GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) wird im Körper zum Botenstoff GABA umgewandelt. GBL (Gamma-Butyrolacton) und 1,4-Butandiol sind GHB-Vorläufersubstanzen, die vom Körper in GHB umgewandelt werden.

Strassennamen

G, Liquid Extasy, Fantasy, K.O.-Tropfen

Gegenmittel

Es gibt kein bekanntes Gegenmittel, weder zum akuten Runterkommen, noch zur Entwöhnung bei einer Entgiftung.

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