Rosa von Praunheim: Überleben in Neukölln

by

Foto: missingfilms.de

Juwelia Soraya betreibt eine kleine queere Galerie in der Berliner Sanderstraße. Die mutige Sängerin, die queere Punk-Diva ist auch mit Thema des neuen Kinofilms von Rosa von Praunheim.

Der Film startet am 23. November, dann etwa hat auch Rosa von Praunheim Geburtstag – nämlich am 25.11. Gut zu wissen: Genau an Rosas 75. Geburtstag eröffnet in der Galerie Raab in Berlin eine Ausstellung mit seinen aktuellen Bildern, für Januar 2018 ist am Deutschen Theater die Uraufführung seines Theaterstücks geplant – und im Frühling widmet die Akademie der Künste in Berlin der Zusammenarbeit von Rosa von Praunheim, Elfi Mikesch und Werner Schroeter eine Ausstellung namens „Abfallprodukte der Liebe“.


Ein Selbstinterview: Rosa von Praunheim

Anlässlich seines 70. Geburtstags im Jahr 2012 führten wir ein Interview mit dem Künstler. Zu seinem 75. tat er dies selbst.

Sie werden 75 Jahre alt. Wie geht es Ihnen, Herr von Praunheim?

Eine Mischung aus Verwunderung, Angst und Euphorie.  

Angst?

Angst vor Krankheiten, Schmerzen, Demenz, aber neben der Angst ist auch viel Euphorie, weil ich versuche, jeden Tag zu genießen, und ständig neue Projekte im Kopf habe. Ich beginne jeden Morgen damit, ein Gedicht zu schreiben, und stelle mir vor, ich sei selbst ein Gedicht, etwas sehr Kostbares. Ja, wenn ich auf mein Leben zurückblicke, bin ich ein Glückskind.

Glauben Sie an ein Leben nach dem Tod?

Grundsätzlich bin ich ein Allesgläubiger. Alles kann sein, was wir uns in unserer Fantasie vorstellen können. Und ich glaube an den Sex nach dem Tode, der wird wunderbar. Vorher werde ich aber noch eine große Geburtstagsshow zu meinem 75. in einem Neuköllner Kino machen. Das darf Berlin nicht versäumen. Und ich verspreche, auch posthum Filme zu machen.

Back to topbutton