West-Berliner Avantgarde

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Foto: Rüdiger Trautsch „Ohne Titel (Modenschau Big Birds, Alte Kongresshalle)“, 1979

Foto: instagram/thedonna­summershow

Claudia Skoda gehört zu den Künstlerinnen, die den Ruf Berlins als Trend- und Avantgardestadt mit erschufen. In einer Fabriketage in ihrer Wohn- und Arbeitsgemeinschaft fabrikneu in der Zossener Straße in Kreuzberg traf sich ab Mitte der 1970er-Jahre die queere Bohème – ähnlich wie in Andy Warhols Factory in New York.

Kreative unterschiedlichster Genres, Musiker, Filmemacher, Künstler, Tänzer, Designer und Fotografen, darunter spätere Weltstars wie Martin Kippenberger und Jim Rakete gingen ein und aus, man inspirierte sich gegenseitig.

Foto: Rüdiger Trautsch „Ohne Titel (Modenschau Big Birds, Alte Kongresshalle)“, 1979

Foto: U. Ottinger

Donna Summer, Salomé, Cher, Tina Turner und Rufus Wainwright zähl(t)en zu ihren Kunden. Und das, weil sie etwas machte, was heute noch Hipsterherzen schneller schlagen lässt: Sie strickte. Ihre Mode wurde weltweit gefeiert, und David Bowie trug nicht nur gerne ihre Designs, er riet ihr auch Anfang der 1980er in SoHo in New York eine Boutique zu eröffnen. Erst 1988 kam sie zurück in ihre Heimatstadt Berlin und eröffnete in den Folgejahren etwa in Berlin-Mitte und am Kurfürstendamm liebevoll konzipierte Läden für ihre Strickwaren.

Die Mitte Dezember startenden Ausstellung „Claudia Skoda. Dressed to Thrill“ zeigt auf ca. 400 Quadratmetern im Kulturforum am Matthäikirchplatz in Berlin-Mitte ihre Mode, Fotografien (etwa von Rüdiger Trautsch), Plakate, Filme und Musik. Ja, Musik, denn Claudia Skoda probierte sich 1981 auch in dieser Disziplin aus: „I bin a Domina“, das Cover gestalteten Ralf Hütter und Karl Bartos von KRAFTWERK.

Eine mehr als nur spannende Zeitreise in das wilde 20. Jahrhundert, als vieles gemacht wurde, was jetzt noch und wieder angesagt ist. 

18. Dezember 2020 – 11. April 2021, „Claudia Skoda. Dressed to Thrill“, Kulturforum, Sonderausstellungshalle, Matthäikirchplatz 6, Berlin, Di, Mi und Fr 10 – 18 Uhr, Do 10 – 20 Uhr, Sa und So 11 – 18 Uhr


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