Snobby Society: Oscar Wilde im Kellertheater

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Foto: Anja Kühn

Schön kann das Leben in der Londoner Society sein: Die beiden Junggesellen John Worthing und Algeron Moncieff wissen nur zu gut, auf was es ankommt: Herkunft, Vermögen, Wohnadressen in angesehenen Vierteln und ein moralisch einwandfreier Ruf. Dabei reicht der glaubwürdige Anschein dieser Werte vollkommen aus. Verstrickt man sich beim Vorspielen falscher Tatsachen in Lügen, ist die Wahrung des schönen Scheins lediglich eine Frage der Gerissenheit – und die wird beim snobistischen Wunsch der begehrenswerten (weil reichen) Society-Girls Cecily und Gwendolen auf die Probe gestellt: Die beiden möchten nur einen Mann heiraten, der „Ernst“ heißt.

Foto: Anja Kühn

Foto: Esther Garcia

Oscar Wildes absurd-komische Gesellschaftsfarce „The Importance of being Ernest” – auf deutsch „Bunbury oder wie wichtig es ist, Ernst zu sein“ – wird in der Inszenierung von Andreas Müller angenehm einfach und orientiert sich vor allem an Wildes Text, der zwar in der Übersetzung ein wenig an Wortwitz einbüßt, aber trotzdem noch genügend Kurzweil bietet.

Das Ensemble arbeitet mit bestem Comedy-Timing, allen voran natürlich Wolf Gerhardt als Algernon und Daniel Silberhorn als John. Extra Applaus gibt’s für Ines Rafflenbeul als naiv-unbedarfte Cecily und Brigitte Korn in der Doppelrolle der stoischen Diener Lane und Merriman, die zwischendurch sogar das Bühnengeschehen kommentieren dürfen.

7.10., Kellertheater, Mainstr. 2, Frankfurt, 20:30 Uhr, weitere Vorstellungen am 8., 14. und 15.10., www.kellertheater-frankfurt.de

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