IDAHOBITA*: „Das Ende des Schweigens“

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Foto: Dennis Dudda

Im Rahmen des diesjährigen IDAHOBITA* Frankfurt präsentiert SwitchKultur den Dokufilm „Das Ende des Schweigens“ von Regisseur van-Tien Hoang.

Der Film beleuchtet ein dunkles Kapitel der Frankfurter Geschichte: Zu Beginn der 1950er Jahre führten in Frankfurt Staatsanwälte und die Polizei regelrechte Verfolgungsjagden auf schwule Männer – nach damals geltem Recht des § 175. Rund 100 Männer wurden verhaftet. Eine der Schlüsselfiguren der „Frankfurter Prozesse“ war der Stricher Otto Blankenstein, dessen Notizbuch mit den Namen aller seiner Kunden der Polizei als Informationsquelle diente. Viele der Verurteilten von damals schwiegen über das Erlebte, die Prozesse gerieten lange Zeit in Vergessenheit.

Mit der Doku „Das Ende des Schweigens“, einer Mischung aus Interviews und Spielszenen, arbeitet der Filmemacher van-Tien Hoang nun die Jahre der Frankfurter Verfolgungen ausführlich auf. Zu Wort kommen unter anderem die Historiker Gottfried Lorenz, Marcus Vellke und Christian Setzepfandt sowie der inzwischen verstorbene Zeitzeuge Wolfgang Lauinger, der als „Halbjude“ und Homosexueller bereits in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt und Anfang der 1950er erneut wegen homosexueller Handlungen verhaftet wurde – aufgrund von Otto Blankensteins Denunziation.

Foto: gm films

Foto: Dennis Dudda

Die Spielszenen in van-Tien Hoangs Film sind mit bekannten Gesichtern besetzt: unter anderem sind Yvo Heinen als Otto Blankenstein und Wolf Gerhardt als Staatsanwalt Thiele zu sehen, Christoph Gerard Stein spielt den jungen Wolfgang Lauinger und Bernd Lottermann – besser bekannt als Ronny Rolls – ist „Die Gräfin“.

Eine gut und vor allem ausführlich gearbeitete Doku, die das Licht auf ein dunkles Kapitel der Frankfurter Geschichte wirft, das nicht vergessen werden darf.

Zur Filmvorführung werden Regisseur van-Tien Hoang und Christian Setzepfandt vor Ort sein.

15.5., Eldorado, Schäfergasse 29, Frankfurt, 16 Uhr, www.frankfurt-aidshilfe.de

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