Queerer Film „his“ gewinnt den Nippon Award

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Foto: Nippon Connection

Das rührende Familiendrama „his“ des Tokioter Regisseurs Rikiya Imaizui hat den diesjährigen Zuschauer*innenpreis „Nippon Cinema Award“ des japanischen Filmfestivals Nippon Connection gewonnen.

Aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung verlässt Nagisa nach seiner Studienzeit seinen Freund Shun, um in Australien ein neues Leben zu beginnen: Er heiratet eine Frau und das Paar bekommt eine Tochter. Doch Nagisa wird nicht glücklich; nach acht Jahren trennt er sich von seiner Frau und kehrt zurück nach Japan, zu Shun, der inzwischen in einem Dorf in der Provinz lebt. Das Paar findet wieder zusammen, muss sich aber mit dem Sorgerechtsstreit um Nagisas Tochter Sora auseinandersetzen. Unterstützung finden die beiden überraschenderweise in der überalterten Dorfgemeinschaft.

Foto: Nippon Connection

„Ich wollte die Geschichte anders erzählen als sie vielleicht üblicherweise gezeigt wird“, erklärt Regisseur Rikiya Imaizui im Rahmen der Nippon-Preisverleihung, die online via Zoom stattfand. „Gleichgeschlechtliche Paare in Japan haben immer noch große Probleme. Das schwule Paar in „his“ findet wieder zusammen, aber Nagisa hat auch eine Ex-Ehefrau und eine Tochter. Es wäre einfach gewesen, die Ex-Ehefrau als Feindin darzustellen, aber der Autor Atsushi Asada und ich wollten auch ihre Situation als geschiedene Frau und alleinerziehende Mutter zeigen. Normalerweise sind Filme, die solche Themen behandeln eher traurig, aber wir wollten auch das Glück des Paares zeigen. Und selbst wenn wir kein super-Happy-End haben, gibt es zum Schluss zumindest einen Silberstreif am Horizont“.

www.nipponconnection.com

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