Bürgerschaft will Jubiläums-CSD finanziell fördern

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Ein seltener Vorgang: Mit einem interfraktionellen Antrag wollen die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU, FDP und DIE LINKE den 40. Christopher Street Day (CSD) in Hamburg unterstützen. 

Die Planungen für den 40. CSD in der Hansestadt Hamburg laufen bei Hamburg Pride e.V. und den beauftragten Agenturen auf Hochtouren. Neben einem internationalen Pride Award und einem erweiterten Bühnenprogramm, steht auch eine internationale Menschenrechtskonferenz in der Pride Week auf der Agenda von Deutschlands größtem CSD-Verein. Um die Arbeit der queeren Aktivisten aus 40 Jahren zu würdigen und um das Gelingen des 40. CSD als Hamburgs wichtigste Veranstaltung zur Sichtbarkeit von LGBTIQ* zu unterstützen, haben die Fraktionen der Hamburger Bürgerschaft (mit Ausnahme der AfD-Fraktion) jetzt einen Antrag eingebracht, der bis zu 50.000 Euro aus dem Etat der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung bereitstellen soll. 

Das Tor zur Welt nimmt seine Verantwortung ernst

Foto: Team RH Photography / instagram.com/roman_holst

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Mit der Begründung für den Antrag setzen die bürgerlichen Fraktionen im Hamburger Rathaus geschlossen ein deutliches Zeichen gegen reaktionäre, fundamentalistische und populistische Strömungen in Hamburg, Deutschland und der Welt:

„Insbesondere die aktuellen Geschehnisse und politischen Entwicklungen in Europa sowie weltweit fordern dazu auf, dass die Freie und Hansestadt Hamburg sich weiterhin intensiv für die Rechte von LSBTI engagiert und sich gegen Diskriminierung und Homo-, Bi- und Transphobie stellt. Das Jahr 2020 bietet sich ganz besonders dafür an, Position zu beziehen, denn dann feiert der Hamburger Christopher Street Day (CSD) bereits sein 40. Jubiläum.“

Weiterhin werden als Grundlage der Zuwendung der Aktionsplan zur Akzeptanz und Anerken- nung der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt“ und die Partnerschaft im Rainbow-City-Netzwerk genannt. Seit 2016 Teil ist die Hansestadt Teil des Verbundes, dem zum Beispiel auch Wien, Amsterdam, Madrid, Berlin und München angehören. Die Partnerstädte verpflichten sich im Rahmen dieses Netzwerks zu einer engagierten aktiven Queerpolitik.

Hamburg Pride zeigt sich erfreut

Foto: Team RH Photography / instagram.com/roman_holst

In einer Pressemitteilung reagierte Stefan Mielchen, Erster Vorsitzender von Hamburg Pride e.V., erfreut:

„40 Jahre Pride-Bewegung in Hamburg markieren 40 Jahre Stadtgeschichte – und die geht alle Menschen an, die hier leben. Ich freue mich sehr, dass das emanzipatorische Engagement mehrerer Generationen von LSBTIQ über alle demokratischen Fraktionen hinweg mit diesem gemeinsam getragenen Beschluss wertgeschätzt wird. Das 40-jährige CSD-Jubiläum ist für uns ein Grund zum Feiern, aber auch ein Grund der Selbstvergewisserung: Unser Kampf für die volle rechtliche Gleichstellung, die Akzeptanz und die Menschenrechte von LSBTIQ ist noch lange nicht zu Ende. Daran soll das CSD-Motto 2020 erinnern: „Keep on fighting. Together. – 40 Jahre CSD Hamburg“. Es soll die gesamte Stadtgesellschaft dazu ermuntern, zusammenzustehen und sich für die Rechte und die Akzeptanz von LSBTIQ stark zu machen.


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