Dr. Michael Piazolo, Freie Wähler

Foto: Michael Piazolo

Dr. Michael Piazolo(59) ist seit 2008 Mitglied des Landtags für die Partei „Freie Wähler“, ist deren bildungs- und hochschulpolitischer Sprecher sowie Vorsitzender des Landtagsausschusses Wissenschaft und Kunst. Einen Namen machte er sich als treibende Kraft diverser Volksbegehren, beispielsweise zur Abschaffung von Studiengebühren oder zur Verhinderung der 3. Startbahn des Münchner Flughafens.

BU:Dr. Michael Piazolo(59), seit 2008 Mitglied des Landtags

Welche politischen Ziele sind im Programm Ihrer Partei für LGBTIQ*vorgesehen?

Für uns FREIE WÄHLER ist Maxime jeglichen Handelns das Grundgesetz. Danach darf niemand wegen seiner sexuellen Orientierung diskriminiert werden. Aufgabe der Politik ist es, die notwendigen gesetzlichen Grundlagen zu schaffen, damit Verstöße dagegen geahndet werden können.

Darüber hinaus sehe ich aber jeden Einzelnen gefordert, sich gegen Homo-, Transphobie und andere Arten von Diskriminierung einzusetzen. Das sollte unaufgeregt, aber bestimmt in der Sache und mit Selbstbewusstsein geschehen. Ein diskriminierungsfreies Zusammenleben muss selbstverständlich und nicht von geschlechtlichen Fragen abhängig sein. Das müssen wir vorleben und die Gesellschaft insgesamt sensibilisieren, noch bestehende Vorurteile gegen LGBTI endgültig abzubauen.

Konkret fordere ich, dass die Ansprechpartner der LGBTI endlich zu Fachgesprächen in den Landtag eingeladen werden. Ein daraus entstehender bayerischer Aktionsplan gegen Homophobie und Transfeindlichkeit wäre ein starkes politisches Signal. Bereits bestehende Angebote müssen zudem angemessen gefördert und ausgebaut werden.

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Die Schaffung eines/einer bundesweitenBeauftragten für LGBTIQ*-Lebensweisen gilt vielen als Maximalziel für die nächste Legislaturperiode. Wie stehen Sie dazu?

Ich fände es sinnvoll, wenn es zentral eine solche Stelle gäbe, die darauf achtet, dass noch bestehende Einschränkungen abgebaut und keine Neuen aufgebaut werden. Ob jedoch ein solcher Beauftragter allein wirklich gesamtgesellschaftlich zu einer klaren Verbesserung der Akzeptanz der LGBTI-Community führen würde, bezweifle ich. Hier sollten alle politisch Verantwortlichen dafür sorgen, dass nicht nur in Großstädten, sondern in ganz Bayern genügend Beratungs- und Anlaufstellen für Mitglieder der LGBTI-Community verfügbar sind und jegliche Diskriminierung verhindert wird.

www.michael-piazolo.de

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