GASTBEITRAG – Queere Wüste Bayern

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FOTO: Kunterbunt Amberg e.V.

Die 42-jährige trans* Frau Tessa Ganserer ist Landtagsabgeordnete und fordert einen bayerischen Aktionsplan für LGBTIQ*

„Vor neun Jahren hat der Landtag Expert*innen zum Thema Queeres Leben in Bayern geladen. Passiert ist seitdem nichts. Wir wollen aber, dass alle LGBTIQ*-Menschen in Bayern frei und sicher vor Diskriminierung leben können. Söder ist in der Pflicht, endlich einen Aktionsplan für Akzeptanz vorzulegen – so die einhellige Meinung der Expert*innen bei der Anhörung am 14. November.

Außer Bayern haben alle Bundesländer einen Aktionsplan. Bildung spielt dabei eine wichtige Rolle. Nur wenn es gelingt, sexuelle Vielfalt in den Unterricht zu integrieren, kann Homophobie und Transphobie nachhaltig bekämpft werden. Im Bereich Sicherheit ist Berlin spitze, leistet sich sogar zwei Staatsanwält*innen. Feste Ansprechpersonen fördern Vertrauen und das Anzeigeverhalten bei queerphoben Hassdelikten. Statistik macht Bayern für Queers nicht sicher, sondern offenbart nur das größte Dunkelfeld. Unisono kritisierten alle Sachverständigen das dramatische Stadt-Land-Gefälle in der Beratungsinfrastruktur. Außerhalb der Ballungsräume gibt es nichts.

Besonders dramatisch ist die Situation für trans* Personen. Trans* Jugendliche warten gegenwärtig über ein Jahr auf einen Termin beim Kinder- und Jugendpsychologen. Die queerpolitische Opposition aus Grünen, SPD und FDP wird die Ergebnisse der Anhörung nutzen, um die Staatsregierung 2020 weiter unter Druck zu setzen.“

Tessa Ganserer ist queerpolitische Sprecherin der Grünen im Bayerischen Landtag

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