Polizei soll Anlaufstellen für Gewaltopfer schaffen

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Foto: Arne Brach

„Die Zahlen zivilgesellschaftlicher Beratungsstellen zeigen, dass homo- und transphobe Straftaten in Bayern ein erhebliches Problem sind“, so Tessa Ganserer, einzige transidente Abgeordnete Deutschlands und Fraktionssprecherin für Queerpolitik.“Der Gang zur Polizei fällt vielen Opfern aber schwer. Sie fürchten weitere Diskriminierung oder Erniedrigung auf der Dienststelle.“ Christopher Knoll, Leiter des Anti-Gewalt-Projekts von Sub e.V., kennt aus seiner Beratungspraxis zahlreiche Fälle, in denen Betroffene nach Gewalterfahrungen zwar Hilfe suchten, eine Anzeige bei der Polizei aber scheuten. „Dieser Zustand ist unhaltbar“, findet Christopher Knoll, „wir brauchen für diese Gewaltopfer einen niederschwelligen und geschützteren Zugang zur Polizei.“

Tessa Ganserer will dieses Phänomen mit zwei konkreten Anträgen (Anhang) im bayerischen Landtag bekämpfen. Die feste Ansprechperson bei den Polizeipräsidien soll künftig exklusiv für den betroffenen Personenkreis tätig sein und sich durch Kontakt mit der LSBTIQ*-Szene dauerhaft als Vertrauensperson etablieren. Zudem wird die Söder-Regierung aufgefordert, mit landesweiten Aufklärungskampagnen die Opfer von homo-, bi- und trans*phober Gewalt zu Strafanzeigen zu ermutigen.

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