Vielfältiges Japan

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Foto: Dirk Baumgartl

Mit seiner jahrtausendealten Kultur gilt Japan als eines der faszinierendsten Länder Asiens. Obwohl die Hauptstadt Tokio die vermutlich größte LGBTIQ*-Community der Welt beherbergt, wird Homosexualität und die damit verbundene Emanzipationsbewegung in der Gesellschaft kaum thematisiert. Als Vorreiter gilt Tokio, dessen Stadtverwaltung Anfang Oktober ein Gesetz beschloss, das Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und des Geschlechts verbietet und LGBTIQ*-Aufklärung in Schulen ermöglicht.

Schwul in Tokio

Die Millionenmetropole ist für viele Touristen erste Station auf einer Reise durch Japan. Ein paar Tage sollte man sich Zeit nehmen, um zumindest die wichtigsten Sehenswürdigkeiten wie den Kaiserpalast mit seinen Gärten, den in einem großen Park gelegenen Meiji-Schrein oder den berühmten Tsukiji-Fischmarkt zu besuchen. Von diesem lässt sich eine schöne Halbtagstour mit einem Spaziergang durch die Hamarikyu-Gärten und einer Bootsfahrt auf dem Fluss Sumida zum Stadtteil Asakusa mit Tokios berühmtestem buddhistischen Tempel Sensō-ji unternehmen. Rund um den Tempel finden sich zahlreiche Restaurants und Souvenirläden, und wer möchte, kann sich von einem der jungen Rikschafahrer durch die Straßen ziehen lassen. Das moderne, aufregende und von bunten Neonreklamen flirrende Tokio findet man dagegen in Stadtteilen wie dem sündhaft teuren Ginza, dem von trendigen Teenagern bevölkerten Harajuku oder im Rotlichtbezirk von Shinjuku. Die Gegend um die gleichnamige Bahnstation ist auch ein idealer Ort, sich ein Hotel zu suchen, kommt man von dem zentralen Verkehrsknotenpunkt doch recht einfach zu vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Auch das Herz der schwulen Szene im Straßenblock Ni-Chome erreicht man von hier in etwa zehn Minuten zu Fuß. Von den gut 300 Bars liegen viele so versteckt, dass man sie als Ausländer niemals finden wird. Bei Touristen beliebt sind die Bars Tokyo Eagle, AiiRo Café oder Friends – es macht aber durchaus Spaß, sich durch möglichst viele der oft winzigen Bars zu arbeiten. LGBTIQ*-Reiseveranstalter wie Out Asia Travel bieten zudem privat geführte Touren durch die Szene und gehen auf individuelle Wünsche der Gäste ein.

Foto: Dirk Baumgartl

Kultur & Natur

Der in Tokio beheimatete Japanspezialist hilft auch bei der Planung von mehrtägigen Touren durchs Land, etwa in die nördlich von Tokio gelegene Region Tōhoku, die aktiv um queere Touristen wirbt. Die vom großen Erdbeben und dem Tsunami 2011 stark betroffene Küstenregion wurde zwischenzeitlich mit viel internationaler Unterstützung revitalisiert. Die zu Japans schönsten Landschaften gehörenden „Kieferninseln“ bei Matsushima blieben von der Katastrophe ebenso verschont wie Städte und Gemeinden im Landesinneren. Dazu zählen die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Tempel und Gärten von Hiraizumi ebenso wie die Burg Aizu-Wakamatsu in der Provinz Fukushima.

Foto: Dirk Baumgartl

Wer gerne wandert, kommt am Fuße des Berges Bandai auf seine Kosten. Im gleichnamigen Nationalpark führt ein Weg zu Goshikinuma, einen Ort mit fünf vulkanischen Seen, die sich malerisch in der Landschaft verteilen und in unterschiedlichen Farben leuchten. Nahe der Stadt Yamagata liegt hoch in den Bergen der Yamadera-Tempel aus dem 9. Jahrhundert, von dessen höchstem Punkt man einen einzigartigen Blick auf die Umgebung hat. Am benachbarten Berg Zao findet sich dagegen eines von Japans bekanntesten Skiresorts, das auch für seine zahlreichen heißen Quellen bekannt ist. In traditionellen Bädern, den Onsen, lässt sich dabei herrlich entspannen. Viele Hotels der Gegend haben dabei ihr eigenes Onsen und bieten Räume stilecht mit Tatami-Matten statt Betten an. Japan-Feeling pur! 

https://rainbowtohoku.com

Foto: Dirk Baumgartl

HOTEL-TIPPS

Als erster Wolkenkratzer Tokios gebaut, genießt das am Bahnhof Shinjuku gelegene Luxushotel Keio Plaza auch heute noch einen exzellenten Ruf. Besonders zu empfehlen sind die super modernen und für japanische Verhältnisse geräumigen Zimmer der Club Etagen. Hello Kitty-Fans aufgepasst: Als einziges Hotel in Tokio hält das Keio Plaza einige Zimmer im pinken Katzecomic-Style bereit. www.keioplaza.co.jp

Das in dem Ski- und Oasen-Resort Zaō gelegene Takamiya Hotel Lucent liegt im Zentrum des Ortes und ist damit ein idealer Ausgangspunkt für eine Onsen-Tour. Selbstverständlich verfügt auch das Hotel über einen von den heißen Quellen gespeisten Außenpool. Die Zimmer sind überwiegend im japanischen Stil mit Tatami-Matratzen ausgestattet, es gibt auch zehn Zimmer im westlichen Stil, d. h. mit Bett. www.zao.co.jp/lang/en/lucent

Am Rande der „fünf farbigen Seen“ gelegen, ist das Active Resorts Urabandai ideal für Ausflüge in den Bandai-Asahi-Nationalpark. Gäste haben die Wahl zwischen Zimmern mit Tatami-Matten oder Betten können zudem das aus heißen Quellen gespeiste Onsen nutzen. www.daiwaresort.jp/en/urabandai/rooms/index.html

Foto: Dirk Baumgartl

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