#Kolumne • Nina Queers Tagebuch einer Corona-Überlebenden

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Deutschland ist im Ausnahmezustand und in meiner Heimatstadt Berlin ist es wie immer am Schlimmsten. Was daran liegt, dass sich die Menschen in dieser Stadt einfach nicht benehmen können. Die Corona-Pandemie befeuert das Naturell der Hauptstädter sogar noch und niemand gibt sich mehr Mühe, seine Psychosen zurückzuhalten.

Foto: Selfie

Mein bester Freund Markus (*Name von der Redakteurin leicht geändert) wurde gestern Mittag im schönsten Sonnenschein von einer Jugendgang überfallen. Obwohl er mehr als 20.000 Euro in bar und ein nagelneues iPhone mit sich führte, hatten es diese perfiden Kriminellen nur auf sein, in Zellophan gewickelten, Volvic-Wasser-Sixpack (leicht perlig) abgesehen. Mit einem gezielten Sprung in den Rücken, streckten sie ihr Opfer nieder, bespuckten es und legten schnell ein Feuerchen um die Spuren zu verwischen und sich sogleich mit der feuchten Beute davon zu machen. Hilfe von Passanten war nicht zu erwarten.

Zu schwer lag die Last ihrer Hamsterkäufe auf deren Schultern, als dass sie noch die Kraft oder freien Hände gehabt hätten, um einen Mitmenschen zu helfen. Dieser Tage gilt es sich an alles zu klammern, was man nicht für immer verlieren möchte. Mit Ausnahme seiner Großeltern. Da ist es nämlich genau umgekehrt. 

Klopapier ist der Bitcoin der Corona-Welt

Klopapier ist die neue Kryptowährung und wer genug Scheißhauspapier eingelagert hat, regiert nun die Welt. Da ich von je her an einem Reizdarm-Syndrom leide und schon immer gigantische Vorräte an trockenen und feuchten Klopapier eingelagerte, hat mich eben diese schreckliche Krankheit quasi über Nacht zur Millionärin gemacht. In Deutschland war es immer schon grundfalsch seinen Reichtum nach außen hin zu zeigen. Dabei muss ich an das Cher-Konzert im November denken, bei dem mir Pelzgegner meinen wunderbaren Zobel zerstört haben, obwohl die Tiere allesamt durch einen Schlaganfall, also auf völlig natürliche Art und Weise ums Leben kamen. 

Jedenfalls bezahle ich Parktickets, Mittagessen und meine Termine bei der Pediküre nur noch mit Toilettenpapier. Niemals mit der ganzen Rolle. Immer Blatt für Blatt. Je nach Leistung. 

Der Umgang mit gewöhnlichem Toilettenpapier lässt sich kaum noch in Worte fassen und sprengt die Vorstellungskraft einfacher Gemüter, die bisher nichts mit der Finanzwelt zu tun hatten. 

Deshalb ein paar wertvolle und kostenlose Tipps von mir: 

Bleibt oder werdet gesund – Eure Nina Queer


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