Papst ernennt Reformer zum Kardinal

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Papst Franziskus verkündete letzten Sonntag, 13 Kirchenmänner in den Kardinalsrang zu erheben. Unter der zukünftigen Kardinälen, die am 5. Oktober offiziell ernannt werden, ist auch Matteo Maria Zuppi, der Erzbischof von Bologna. Zuppi, der sich für eine „neue pastorale Haltung“ gegenüber LGBTIQ*-Katholiken einsetzt, gilt vielen queeren Gläubigen als Hoffnungsschimmer.

Zuppi schrieb das Vorwort der italienischen Ausgabe von Pater James Martins Werk Building a Bridge. 

Wenngleich in den Kurzporträts, die Vatican News für jeden der 13 zukünftigen Kardinäle zusammengestellt hat, bei Zuppi nur vage zu lesen ist, er engagiere sich für „Randgruppen“, so weist dieser in diesem Text dezidiert darauf hin, worum es ihm geht: Eine Brücke zu bauen zwischen der katholischen Kirche und „this sizable segment of the people of God, L.G.B.T. persons, who express their belonging in the church in many different ways.“ (Quelle)

Der Aufsatz beschreibt, wie Geistliche und Laien ein mitfühlendes, respektvolles Gespräch mit zum Beispiel lesbischen, schwulen oder transsexuellen Katholiken führen kann, um „ihnen zu helfen, sich in ihrer Kirche besser zu Hause zu fühlen“.

Papst festigt seine Position 

Foto: Tomaz Silva/ABr - Agência Brasil, CC BY 3.0

Papst Franziskus selbst kann sich zwar immer noch nicht überwinden, in Bezug auf Homosexualität von den traditionellen Lehren der Kirche abzuweichen. Dennoch steht die Auswahl der Kardinäle, für die Franziskus kirchliche Traditionen gebrochen hat*, exemplarisch für den Weg, den er für die katholische Kirche der Zukunft vorsieht. Mit den Ernennungen scheint Franziskus viel offensiver als seine Vorgänger sicherstellen zu wollen, seine Idee für die katholische Kirche der Zukunft mit „glaubwürdigen und bescheidenen Kirchenführern“ auch über seine Amtszeit hinweg zu verwirklichen. 


*Erzbischöfe, die bestimmte Diözesen führen und bisher automatisch zu Kardinälen ernannt worden wären, wurden von Franziskus wieder übergangen. 

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