Antischwule Verhaftungswelle in Nigeria: Theresa May soll handeln

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Nachdem in der nigerianischen Stadt Lagos 57 Männer bei einer vermeintlichen Schwulenparty festgenommen wurden, reagiert Nigerias prominentester Schwuler Bisi Alimi auf die „beschämenden Verhaftungen“. Er fordert Theresa May zum Handeln auf

Bild: facebook.com/bisialimi

57 Männer wurden am Montag bei einer Party in einem Hotel in Lagos unter dem Vorwand festgenommen, dass sie bei der Veranstaltung einen Gay-Club einweihen wollten. Gleichgeschlechtlicher Sex ist in Nigeria gesetzlich verboten und kann mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden. In einigen Regionen ist auch das Veranstalten von LGBTIQ*-Events verboten (blu berichtete). Die jüngste Verhaftungswelle sorgte weltweit für Kritik. Unter anderem meldete sich Nigerias inzwischen in London lebender LGBTIQ*-Aktivist und Comedian Bisi Alimi zu Wort, der den Vorfall als Sinnbild für die willkürliche Homophobie und Unterdrückung der Armen durch eine korrupte Oberschicht verurteilte.

„Die Leute feiern in Lagos jeden Tag Partys“, schrieb Alimi bei Facebook.  „Manchmal sind bei diesen Partys mehr Männer und manchmal mehr Frauen anwesend. Die Tatsache, dass es sich dabei um eine ‚Gay Party‘ oder ‚schwule Einweihung‘ handeln könnte, geht die Regierung und die Polizei nichts an. Diese unschuldigen Menschen sind Opfer ihrer Armut. Ob sie schwul sind oder nicht, ist gar nicht das Thema. Sie sind arm und bezahlen den höchsten Preis in einem Land, das sich mit gestohlenem Reichtum brüstet.“

Alimi will damit aber nicht die Homophobie in seiner Heimat herunterspielen. So rief er die britische Premierministerin Theresa May dazu auf, bei ihrer aktuellen Afrikareise „LGBT-Rechte und die beschämenden Verhaftungen“ zur Sprache zu bringen.  

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