Italien: General mit homophoben Äußerungen

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Ein italienischer General hat mit rassistischen und homophoben Äußerungen für Empörung gesorgt. Verteidigungsminister Guido Crosetto kündigte am Donnerstag ein Disziplinarverfahren gegen den 54-jährigen Roberto Vannacci an, der ohne das Wissen der Armeeführung ein Buch im Selbstverlag veröffentlicht hatte.

Vannacci habe „persönliche Meinungen geäußert, die die Armee, die Verteidigung und die republikanische Verfassung diskreditieren“, erklärte der Minister. 

Der General, der früher in Afghanistan und im Irak gedient hatte, leitet inzwischen Italiens militärgeographisches Institut. In seinem Buch schreibt er unter anderem, dass Homosexuelle nicht „normal“ seien. Er wettert gegen die „Diktatur der Minderheiten“ und teilt gegen Feministinnen, Umweltschützer und Einwanderer aus. Über die schwarze italienische Star-Volleyballerin Paola Egonu schreibt Vannacci, „dass ihre Gesichtszüge nicht italienisch sind“. Die Äußerungen des Generals lösten eine Welle empörter Reaktionen bei linksgerichteten Politikern aus, während Abgeordnete der Rechten und der extremen Rechten zu dem Vorfall schwiegen. 

Italiens rechtsgerichtete Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni legt großen Wert auf traditionelle Familienwerte. Meloni selbst übte Kritik an der „LGBT-Lobby". Das englische Kürzel LGBT steht für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. *AFP

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