Mexiko: Warum musste Richter*in sterben?

by

Foto: AFP

Die Untersuchungen zum Tod von Jesus Ociel Baena, der ersten Person in Mexico mit einem nicht-binären Pass und richterlichem Amt, deuten laut der Staatsanwaltschaft auf eine Tragödie innerhalb einer Beziehung hin. Die Leiche wurde zusammen mit der einer weiteren Person in Baenas Haus im Bundesstaat Aguascalientes gefunden.

Ermittlungen ergaben, dass es sich bei dem weiteren Opfer um Baneas Partner*in Dorian Daniel N. Handelt. Die Anwesenheit einer dritten Person am Tatort wird nach wie vor ausgeschlossen. Trotzdem löste Baenas Tod Proteste in Teilen der LGBTIQ*-Community aus. Sie vermuten, es handle sich um ein gezieltes Hassverbrechen an dem offen queeren Paar. 

Die Sicherheitsministerin Rosa Icela Rodríguez gab hingegen bekannt, dass es noch unklar sei, ob es sich um einen Mord oder eine Art Unfall in privater Angelegenheit handle, während die Staatsanwaltschaft von Aguascalientes den Verdacht eines Hassverbrechens öffentlich abstreitet.

Die LGBTIQ-Organisation Letra S hat die Ermittlungsbehörden dazu aufgerufen, die Angelegenheit nicht voreilig als gewalttätigen Zwischenfall innerhalb einer Beziehung zu klassifizieren. Stattdessen sollten die Todesfälle sorgfältig und vorurteilsfrei untersucht werden, um sicherzustellen, dass alle Aspekte gründlich geprüft werden.

Im Oktober 2022 trat Banea im Alter von 38 in das Wahlgericht des Bundesstaats Aguascalientes ein und wurde als erste nicht-binäre Person im richterlichen Amt in Mexiko und ganz Lateinamerika wurde zu einer prominenten Figur. Im Zusammenhang damit berichtete Banea gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) über Hassbotschaften, bis hin zu Gewalt- und Todesdrohungen in den sozialen Medien, und forderte Schutz von den Behörden. Banea betont, dass es einige unsichtbare Hindernisse zu überwinden gab, die in Mexico für nicht-binäre Menschen bestehen. *mk Quelle: AFP, Der Standard

Back to topbutton