Berlin beendet Finanzierung von Affenpocken-Impfungen

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Die Berliner Gesundheitsverwaltung hat beschlossen, die Kosten für Affenpocken-Impfungen nicht länger zu übernehmen, wie von der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung am Dienstag bekannt gegeben wurde. Diese Maßnahme betrifft insbesondere Patienten, die mit dem Affenpocken-Virus infiziert sind oder Kontakt zu Infizierten hatten.

Affenpocken sind eine seltene Virusinfektion, deren Ursprung auf das Affenpocken-Virus zurückgeht, das vermutlich von Nagetieren auf den Menschen übertragen wird. Die Symptome ähneln denen der echten Pocken, sind jedoch in der Regel milder. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Affenpocken am 23. Juli 2022 zur internationalen Notlage erklärt, nachdem das Virus erstmals im Mai 2022 in Deutschland nachgewiesen wurde.

Die Impfung gegen Affenpocken erfolgt mit dem gleichen Impfstoff wie bei den echten Pocken. Bisher übernahmen die Gesundheitsämter die Kosten, wenn ein begründeter Verdacht auf eine Infektion oder Exposition vorlag. Die Berliner Gesundheitsverwaltung beendet nun diese Praxis mit der Begründung, dass die Affenpocken in Deutschland nur sporadisch auftreten und die Übertragungsrate gering ist.

Patienten, die sich dennoch impfen lassen wollen, müssen die Kosten von etwa 300 Euro pro Impfung selbst tragen. Die Gesundheitsverwaltung empfiehlt stattdessen verstärkte Hygienemaßnahmen wie Händewaschen, Desinfektion von Oberflächen und Kleidung sowie die Vermeidung von engem Kontakt zu Erkrankten oder Tieren.

Die Entscheidung stößt auf Kritik, insbesondere von der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG), die vor einer Verharmlosung der Affenpocken warnt. Auch die Patientenvertretung äußert Bedenken und fordert eine bundesweite Regelung für die Impfung. Die Berliner Gesundheitsverwaltung verteidigt ihre Entscheidung unter Verweis auf die Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und des Robert Koch-Instituts (RKI), die die Impfung nur für Personen mit hohem beruflichem Risiko empfehlen. *mk Quelle: Tagesspiegel

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