Berlin wird PrEP für Geringverdiener bezahlen

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Als erste Stadt Deutschlands hat das rot-rot-grün regierte Berlin angekündigt, einen Modellversuch für die Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) zu bezahlen. Auch die Mittel für HIV-Tests werden erhöht und eine Clearingstelle eingerichtet.

Foto: Archiv

Die Gelder für das Projekt sind bereits im Doppelhaushalt 2018/2019 eingeplant, bis zum 31. März soll der Senat dem zuständigen Hauptausschuss ein Konzept zum Modellprojekt und der ebenfalls beschlossenen Einrichtung eines Checkpoints für Männer, die Sex mit Männern haben vorlegen. Wie genau die Abgabe der PrEP an wirtschaftlich schwache Menschen aussehen wird, ist noch nicht geklärt. Der Abgeordnete der Partei DIE LINKE und HIV-Aktivist Carsten Schatz sagte gegenüber blu, dass er sich eine Kopplung an den Berlinpass vorstellen könne.

Gesundheitssenatorin Kolat: „Wir wollen AIDS in Berlin beenden. Dazu müssen wir noch stärker für HIV-Tests werben und auch die Prävention verstärken. Ich freue mich daher besonders, dass im kommenden Haushalt die Mittel für HIV-Tests deutlich erhöht werden und es möglich sein wird einen Modellversuch für Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP), die vor Ansteckung mit dem HIV-Virus schützen kann, zu finanzieren.“

Grafik: 56 Dean Street - HIV-Schwerpunktklinik Lonodn

Auch die Clearingstelle sowie der Fonds für Behandlungskosten für Menschen ohne Krankenversicherung werden durch die rot-rot-grüne Koalition aufgestockt. Hierdurch soll u.a. der Zugang zur HIV-Therapie vereinfacht werden, z.B. für Menschen, die in der Illegalität leben.

Zur Umsetzung habe die Verwaltung mit allen Akteuren der Prävention und Versorgung gesprochen und Workshops veranstaltet. Berlin gehört als einzige deutsche Stadt zur „Fast-Track City“-Initiative (blu berichtete), in der rund 70 Städte bis 2030 Aids beenden wollen.

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