Deutsche Aidshilfe warnt vor synthetischen Opioiden in Heroin

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Foto: Deutsche Aidshilfe

Das Bundesmodellprojekt RaFT der Deutschen Aidshilfe hat festgestellt, dass synthetische Opioide eine gefährliche Beimengung zu Heroin darstellen. Im letzten Jahr wurden 3,6 Prozent der 1.401 untersuchten Heroin-Proben positiv auf diese Zusätze getestet. Das Projekt, gefördert vom Bundesgesundheitsministerium, zeigt alarmierende Ergebnisse.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten wurden in 17 Drogenkonsumräumen deutschlandweit Schnelltests auf Fentanyl angeboten. RaFT („Rapid Fentanyl Tests in Drogenkonsumräumen“) sollte die Verbreitung dieser gefährlichen Beimengung in Deutschland ermitteln.

Synthetische Opioide sind leicht und billig herzustellen und wirken deutlich stärker als Heroin. Wenn Konsumenten nicht über die Beimengung informiert sind, schweben sie in Lebensgefahr.

Das Problem ist nicht auf Deutschland beschränkt. In Dublin wurden 54 Drogennotfälle durch Nitazene verzeichnet, und in Birmingham starben letzten Sommer 30 Menschen nach dem Konsum von Heroin mit synthetischen Opioiden.

In Deutschland starben 2022 mindestens 83 Menschen unter dem Einfluss synthetischer Opioide (im Vorjahr waren es 102).

Die Ergebnisse des RaFT-Projekts liefern erste Hinweise auf die Verbreitung von Fentanyl als Beimengung in Deutschland. Neben Hamburg wurden auch in Düsseldorf, Münster, Berlin, Frankfurt, Hannover und Wuppertal einige positive Tests verzeichnet.

Winfried Holz, Vorstandsmitglied der Deutschen Aidshilfe, betont: „Synthetische Opioide sind in Deutschland angekommen. Es ist nun höchste Wachsamkeit geboten.“

Empfohlene Maßnahmen:

  1. Verbreitung des Notfallmedikaments Naloxon unter potenziellen Ersthelfenden.
  2. Erweiterung der Verfügbarkeit von Drogenkonsumräumen und längere Öffnungszeiten.
  3. Aufklärung von Heroin-Konsumenten über Risiken und Vorsichtsmaßnahmen.
  4. Integration von Schnelltests auf Fentanyl in Drogenhilfeeinrichtungen.
  5. Einführung von Drugchecking-Angeboten auch im Nachtleben.

Die beteiligten Drogenkonsumräume bieten die Tests weiterhin auf Nachfrage an. Maria Kuban, Projektleiterin von RaFT, betont die Bedeutung der Schnelltests: „RaFT hat wichtige Erkenntnisse geliefert, wie wir Leben und Gesundheit von Drogen konsumierenden Menschen besser schützen können.“ *mk Quelle: Deutsche Aidshilfe

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