Doppelwumms beim Berliner CSD: Bi+ Muslimin und trans Frau im Vorstand

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Am 8. November 2022 lud der Vorstand des Berliner CSD e. V. die Mitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung in den bekannten Berliner Klub Ritter Butzke. Nach der Corona-Krise, die der Verein nur durch bis zur Selbstaufgabe arbeitende Vorstands-Teams überlebte, konnte der von Mitgliedschaft und aus der organisierten LGBTIQ*-Szene geforderte Diversifizierungskurs personell verstetigt werden. 

Foto: B. Dummer

In der vergangenen Woche hatte der Vorstand – nebst offensichtlich ausnahmsweise nicht durchgestochener Mitteilung an die Mitglieder – die Frauenrechtlerin Seyran Ateş für die restliche Amtszeit der vakanten Stelle Monique Kings kooptiert, welche auf eigenen Wunsch nicht zur Wahl antrat. Ates wurde mit überwältigender Mehrheit durch die Mitglieder bestätigt. Als Teil der bi+ Community bringt sie ihre jahrzehntelange Erfahrung in Verein, Menschenrechten und Frauen*-Sichtbarkeit mit. Neben dem muslimischen Background von Seyran Ateş wird der ebenfalls erstmals ins fünfköpfige Vorstandsteam gewählte Aron Sircar seinen jüdischen Background einbringen. 

Stella Spoon ist trans Frau und Aktivistin. Als solche gründete sie die Organisation „Queer Trans Liberation“ und soll verstärkt nicht-binäre, aber auch BiPoC und intersektionale Themen und Communities in den Fokus der Vorstandsarbeit rücken. Ihre Teilhabe am Trans-Pride ermögliche Chancen des gegenseitigen Lernens und Supports, so der neue Vorstand in einer Pressemitteilung.

Altvorstandsmitglied Ulli Pridat wurde für weitere zwei weitere Jahre wiedergewählt, sein Vorstandskollege Patrick Erhardt wird satzungsgemäß für ein weiteres Jahr auch dem nun neuen Vorstandsteam angehören. Beide hoben in der Mitteilung hervor,

dankbar und voller Freude über diesen nächsten Schritt und Prozess zu mehr Sichtbarkeit marginalisierter Menschen innerhalb unserer Community und vor allem im Vorstand einer der wichtigsten Menschenrechts-Demonstrationen Europas"

zu sein. Mit zu dieser für Berliner CSD-Verhältnisse erfreulich geordneten Kontinuität haben sicher auch die organisatorischen Erfolge des alten Vorstandes beigetragen: der Verein geht mit einem sechsstelligen Plus auf dem Konto in die Vorbereitung der CSD-Saison 2023.  

➡️ csd-berlin.de

Änderungshinweis: In der ursprünglichen Version des Artikels stand in der Überschrift das Wort „Muslima“. Warum wir dies änderten,  erklären wir HIER.


Transparenzhinweis: Autor Christian Knuth ist seit 2014 Mitglied im Berliner CSD e. V. 

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