GOLDENE PALME CANNES

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© FOTO: WILD BUNCH

Während in Paris weiterhin heftig gegen die frisch eingeführte Homo-Ehe protestiert wird (am Sonntag, 26. Mai kamen rund 150.000 Menschen zu einer Kundgebung zusammen, bei der es erneut zu gewalttätigen Auseinandersetzungen kam), wurde am Wochenende ein Film um ein lesbisches Paar mit der Goldenen Palme als bester Film der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes ausgezeichnet.

Der französische Spielfilm La vie d'Adèle (Blue is the warmest Colour) handelt von der 15-jährigen Adèle, deren Leben und Lieben durch die Bekanntschaft mit der jungen Emma (Markenzeichen: blau gefärbte Haare) heftig durcheinander gebracht wird. Der aus Tunesien stammende Regisseur Abdellatif Kechiche inszenierte die lesbische Liebesgeschichte nach dem Roman Le Bleu est une Couleur chaude von Julie Maroh. Sein Film ist intensiv, enthält eindeutige Sexszenen und dauert fast drei Stunden.

Ein weiterer, bereits im Vorfeld vielbeachteter Film mit Queer-Thematik, ging hingegen leer aus: Steven Sonderberghs Behind the Candelabra geht zurück in die 1970er und thematisiert das Leben des schwulen amerikanischen Pop-Pianisten Liberace, insbesondere die Affäre zu seinem Liebhaber Scott Thorson. In den Hauptrollen sind hier Michael Douglas (Liberace) und Matt Damon (Scott Thorson) zu sehen.

Mit gleich zwei Preisen wurde dafür ein weiterer Queer-Film bedacht: Regisseur Alain Guirudie erhielt für A Stranger by the Lake (Linconnu du lac) die Auszeichnung als bester Regisseur in der offiziellen Festival-Sektion A certain Regard für außergewöhnliche Filme. Außerdem wurde A Stranger by the Lake als bester Film mit der Queer Palm ausgezeichnet. Seit 2010 wird die queere Palme von einer eigenständigen Jury als unoffizieller Cannes-Preis an herausragende Filme mit schwul-lesbischer Thematik verliehen.

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