Y'AKOTO im Interview

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Foto: Julia Kiecksee

Die Echo-nominierte, deutsch-ghanaische Soul-Sängerin kehrt am 31. März mit ihrem dritten Studioalbum „Mermaid Blues“ zurück. Und sie hatte Zeit für ein Interview mit uns.

WORAUF HAST DU DICH BEI DEINEM NEUEN ALBUM BESONDERS KONZENTRIERT?

Das Überthema des Albums ist das Loslassen. Der Titel „Mermaid Blues“ deutet schon an, dass Wasser ein Motiv ist. Es wie das Wasser zu machen, Hindernisse zu umgehen, Dinge nicht krampfhaft festzuhalten.  

WELCHE BEIDEN LIEDER SIND DIR BESONDERS WICHTIG?

Hm, eigentlich sind mir alle Lieder wichtig, die auf dem Album sind. Ich hatte circa vierzig Lieder geschrieben. Die, die es aufs Album geschafft haben, sind meine Lieblingslieder.

„DRINK MY FRIEND“ STICHT BESONDERS HERAUS …

Man ist in einer Situation gefangen, kommt nicht vor und nicht zurück. Man ist auf einem Schiff, also auf begrenztem Raum auf dem Wasser. Dieser einengenden Lage kann man nur entkommen, wenn man einfach mal loslässt. Daher: „Drink, my friend!“ Sich betrinken, laut singen. Einfach anzuerkennen, dass Leid zum Leben gehört, man darf sich davon nicht zu sehr einverleiben lassen.

WAS PASSIERT MIT DEN LIEDERN, DIE NICHT AUFS ALBUM KAMEN?

Ich hebe alle Lieder auf, die ich eingesungen habe. Man schreibt und probiert herum. Manchmal verwende ich einen Satz aus einer Demo-Aufnahme in einem anderen Lied. Was ich geschrieben habe, ist zu wertvoll, um weggeworfen zu werden. Sie sind oft wie Puzzleteile. Sie sind wie eine Art Archiv.

HAT SICH DER ENTSTEHUNGSPROZESS VON EINEM ALBUM IN DIESEN DIGITALEN ZEITEN GEÄNDERT?

Organisierten Writing-Sessions kann ich nicht so viel abgewinnen, das ist nichts für mich. Man kommt da in einen Raum voller Männer – als einzige Frau – und muss sich dann noch streiten, was am besten bei der Masse ankommt. (grinst) Alleine am Computer zu komponieren lag mir auch nicht. Aber am Klavier zu schreiben und dann mit Freunden daran zu arbeiten, das ist mein Ding. Der Großteil der Lieder auf dem Album ist daher mit Freunden entstanden.

WORÜBER FREUST DU DICH GERADE?

Ich freue mich, dass ich so viele Bereiche abdecken konnte bei dem Album, bei dessen Produktion. Ich hatte freie Hand, es war Teamarbeit und ich konnte meine Vision umsetzen.  

*Interview: Michael Rädel

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