Hommage an Derek Jarman

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Foto: Cinema Quadrat

Poetische Kinofilme jenseits gewohnter, kommerzieller Sichtweisen waren das Markenzeichen des britischen Regisseurs Derek Jarman. Selbst schwul und später HIV-positiv diagnostiziert thematisierte er beides in seinen kunstvollen, sinnlich inszenierten Filmen – auch um ein politisches Statement zu setzen.

Foto: Liam Daniel Basilisk Communications Salzgeber

Zum Beispiel gegen das Gesetz der Thatcher-Regierung „Clause 28“, das ab 1988 die positive Darstellung von Homosexualität in allen Bereichen des öffentlichen Lebens verbot. Das Filmforum Höchst zeigt vier ausgewählte Werke von Derk Jarman, der in diesem Jahr 80 Jahre geworden wäre.

„Caravaggio“ portraitiert das Leben des italienischen Renaissancemalers, der nicht nur wegen seiner düster-erotischen Werke vielen nicht geheuer war; Caravaggio lebte zeitweise in einer Menage-a-trois mit einem Kleinkriminellen und dessen Frau, einer Prostituierten. Zusehen ist Nigel Terry als Caravaggio und Tilda Swinton als Lena.

Im Historienfilm „Edward II“ zeigt Jarman, wie eine schwule Liebe am britischen Königshaus in einer homophoben Gesellschaft zum Scheitern verurteilt ist; entgegen der gängigen Meinung vertritt Jarman hier die These, Edward II sei wegen seiner Homosexualität ermordet worden.

Mit „Wittgenstein“ sucht Jarman sich erneut eine historische Figur und arbeitet erneut deren Homosexualität als Teil der Persönlichkeit heraus: Der Österreicher Ludwig Wittgenstein galt seinerzeit als exzentrischer Philosoph – ebenso geistreich wie witzig inszeniert Jarman seinen Film.

„The Garden“ verlässt die Erzählweise herkömmlicher Filme; er gleicht vielmehr einem sinnlichen Strom an Bildern ohne Dialoge, dafür mit lyrischen Erzählstimmen und einem opulenten Soundtrack. Thematisiert wird dabei nicht nur die eigene Sterblichkeit, sondern auch die Wut gegenüber der explizit homophoben Regierung der Thatcher-Ära und der Rolle der katholischen Kirche mit ihrer jahrhundertelangen Homosexuellenverfolgung.

10. – 16.3., Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46a, Frankfurt, Infos und Spielzeiten über www.filmforum-hoechst.de




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