Gemeinsam gegen queer*feindliche Gewalt

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Foto: Annette Kühn

Im Rahmen einer Soli-Kundgebung des Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt haben sich Vertreter*innen aus Politik und Community am 1. April auf der Frankfurter Hauptwache solidarisch mit Opfern queerer Gewalt gezeigt. Rund 80 Zuschauende, zum Teil mit Bannern, Regenbogen- und Trans*flaggen, nahmen an der Veranstaltung teil.

Foto: Annette Kühn

Trauriger Anlass war unter anderem der Angriff auf eine Trans*frau am 20. März in der Frankfurter Innenstadt, bei dem die 27-jährige erheblich verletzt wurde.

Das sei „beschämend für unsere Stadt“ beschrieb Frankfurts Dezernentin für Integration und Bildung Sylvia Weber den Angriff, auch nachdem es im November vergangenen Jahres bereits einen ähnlichen Fall in der Frankfurter Innenstadt gegeben hat. Petra Weitzel von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität forderte in ihrer Rede mehr Aufklärung zu den Themen Homosexualität und Trans*identität; dies müsse bereits in der Schule beginnen, denn Hass sei nicht gegeben, sondern erlernt.

Foto: Annette Kühn

Neben Weber, Weitzel und weiteren Vertreter*innen aus Politik und Community, fanden auch zwei Dragqueens den Weg ans Megaphon: Jessica Walker, Mutter der Frankfurter Dragszene und Zeuge des Angriffs im März, überzeugte mit einer energischen wie emotionalen Rede und kommentierte den Angriff mit dem entschiedenen Appell „Das geht so nicht!“. Mit Queen Christy Moon sprach eine Vertreter*in der jüngeren Dragszene zum Publikum und fand solidarische Worte.

Foto: Annette Kühn

„Die Message des Abends ‚Wir sind füreinander da und achten aufeinander!’ trägt denselben Stellenwert wie die Aufgabe, durch Bildung und Sensibilisierung queer*feindlichem Hass entgegenzuwirken und Sichtbarkeit queeren Lebens wie die Existenz von Schutzräumen mit Bars zu garantieren. Jeder Angriff auf die Community ist ein Angriff auf unsere demokratischen Grundwerte!“, fasst das Bündnis für Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt den Tenor der Kundgebung zusammen.

Am Rande der Veranstaltung kam es leider zu einem queer*feindlichen Zwischenfall: Gäste der Kundgebung wurden auf dem Weg zur Hauptwache beschimpft und angepöbelt; die Polizei griff jedoch ein und die Betroffenen konnten Anzeige erstatten.

Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt zeigte sich erfreut über die hohe Kooperationsbereitschaft der Polizei während der Kundgebung: „Vielen Dank der Frankfurter Polizei für die aufmerksame Begleitung und umsichtige Unterstützung unserer Veranstaltung sowie für die schnelle Reaktion kurz nach einem queer*feindlichen Angriff“, heißt es dazu in einer Erklärung.

Bundesweit nehmen die Zahlen queer*feindlicher Gewalt zu: Der LSVD veröffentliche kürzlich eine Statistik des Bundesinnenministeriums, nach der 2020 insgesamt 782 Straftaten von Hasskriminalität gegen LSBTIQ* registriert wurden, darunter 154 Gewalttaten – ein Anstieg von 36 Prozent gegenüber 2019.

www.vielfalt-frankfurt.de

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