Kundgebung gegen queer*feindliche Gewalt

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Foto: Mika Baumeister, unsplash.com, gemeinfrei

Das Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt lädt am 1. April zu einer Kundgebung gegen queer*feindliche Gewalt; den Anlass liefert zum einen die steigende Zahl queer*feindlicher Übergriffe bundesweit, zum anderen der Angriff auf eine Trans*frau in Frankfurt, der sich im März ereignete.

„Die Zahlen queer*feindlicher Gewalt steigen bundesweit“, so Sue Ehmish vom Bündnis Akzeptanz und Vielfalt Frankfurt; sie bezieht sich auf eine kürzlich vom LSVD veröffentliche Statistik des Bundesinnenministeriums, nach der 2020 insgesamt 782 Straftaten von Hasskriminalität gegen LSBTIQ* registriert wurden, darunter 154 Gewalttaten – ein Anstieg von 36 Prozent gegenüber 2019.

2020 zählte man allein gegen Trans*menschen 204 Straftaten, davon 40 Gewaltdelikte. Die Dunkelziffer insbesondere bei Gewalt gegen Trans*menschen wird auf rund 90 Prozent geschätzt, da Trans*menschen den Weg zur Polizei aus Angst vor weiteren Diskriminierungen scheuen.

„Unsere Kundgebung soll die Solidarität und den Zusammenhalt der LSBTIAQ*-Community deutlich machen“, so Sue Ehmisch weiter.

Traurigen Anlass zur Kundgebung gibt außerdem ein aktueller Fall: In der Nacht vom 20. auf den 21. März 2021 wurde eine Trans*frau in der Frankfurter Innenstadt angegriffen und so schwer verletzt, dass sie ins Krankenhaus musste.

„Grundlos angegriffen, weil trans* sein zum Menschsein gehört“, kommentiert Petra Weitzel, Vorstandsmitglied der dgti e.V.. Weitzel kritisiert die jahrzehntelange Ignoranz des Problems seitens der Regierung. „Falls sich jemand ernsthaft fragen sollte, warum der Staat von Gesetzes wegen den Auftrag haben muss, gegen Trans*feindlichkeit vorzugehen, dann sind solche Taten der Beweis für die Notwendigkeit der Ergänzung des Artikel 3 Grundgesetz und im wahrsten Sinne des Wortes die Grundlage“, so Weitzel.

Neben Petra Weitzel werden am 1. April auch weitere Redner*innen auf der Kundgebung sprechen: Die Frankfurter Dezernentin für Integration und Bildung Sylvia Weber, der Fraktionsvorsitzende der LINKEN im Römer Michael Müller, Verena David für die LSU Hessen, Rolf Würz von LiSL Hessen, Julia Eberz vom Sprecher*innenteam der AG Queer der GRÜNEN sowie ein breites Bündnis an Vertreter*innen der queeren Community.

Die Kundgebung findet unter Einhaltung der Hygieneregeln statt – Mund- und Nasenschutz sind verpflichtend.

1.4., Hauptwache Frankfurt, 17 – 19 Uhr, mehr Infos über www.vielfalt-frankfurt.de

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