32. HIQFF : Triell zur Eröffnung, Pornhub mit hinnerk & Ursula als Nachschlag

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Vom 19. bis 24. Oktober ist Hamburg wieder weltweiter Meltingpoint des queeren Kinos, der queeren Dokumentationen, queerer Kurzfilme, ihrer Fans und ihrer Macher*innen. Und – Corona sei Dank – auch für jeden, der entweder nicht nach Hamburg reisen kann oder will. Denn bis zum 31. Oktober ist die Streamingplattform auf www.lsf-hamburg.de online.

Die erste coronabedingte hybride Festivalausgabe der – nun ehemaligen „Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg“ – war erfolgreich. Deshalb hat sich das Festivalteam im zweiten Jahr unter Pandemiebedingungen wieder für dieses Format entschieden. Diesmal in drei Kinos: In Metropolis, Passage und 3001 Kino sind insgesamt 32 Filmprogramme zu sehen. Malte Legenhausen aus dem Organisationsteam erläutert: „... zusätzlich zu den Veranstaltungen in Kinos, können über unsere Streamingplattform Filme von zu Hause geguckt werden. Die Filme sind deutschlandweit abrufbar und es gibt ein größeres Angebot Untertitel auszuwählen.“ 

Triell zur Eröffnung

Mal etwas anders, als sonst und nach dem Wahlkrampf zur Bundestagswahl verzeihe mensch uns das Wortspiel: Der Eröffnungsfilm Genderation läuft am 19. Oktober zeitversetzt in allen drei Kooperationskinos und zusätzlich als Online-Stream. Außerdem wird die Regisseurin und langjährige Filmtage-Freundin Monika Treut im Kino anwesend sein. Aber auch Online-Zuschauer*innen dürfen sich auf ein Rahmenprogramm freuen.

Foto: Salzgeber

Und darum geht es: In ihrer Dokumentation reist Treut nach über 20 Jahren nach San Francisco zurück, wo sie die Protagonist*innen ihres damaligen Films Gendernauts (läuft als Klassiker am 20. Oktober  um 20:30 Uhr im 3001 Kino und ist bis zum 27. Oktober online verfügbar) wiedertrifft. Die darin portraitierten Queer-Pionier*innen erzählen wie sie mit den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen wie 9/11, Gentrifizierung und der Trump-Präsidentschaft der letzten Jahre umgehen. 

19.10., 3001 Kino 19 Uhr, Passage 20 Uhr, Metropolis 21 Uhr, online bis 20.10. um 19 Uhr

Filmfest Bergfest

„Hit in der Mitte“ nennen die Macher*innen des jetzt HIQFF statt LSF abgekürzten Filmfestes ihren Film zur Halbzeit des Festivals. Er kommt aus Deutschland und hört auf den Namen Nico.

Foto: UCM.ONE GmbH

Die Hauptfigur hört ebenfalls auf den Namen Nico und muss im Film lernen mit den Flashbacks umzugehen, die sie nach einem rassistisch motivierten Angriff auf Berlins Straßen verfolgen. Sie beginnt mit einem Verteidigungstraining, um einen Weg zurück zu einem angstfreien Leben zu finden. Im Prozess ihrer Selbstermächtigung trifft Nico auf Ronny, die ihr seltsam vertraut vorkommt. Hand aufs Herz: Welches Geschlecht hatte Nico in eurem inneren Filmpalast vor der Pronomenklarstellung? 

21.10., 3001 Kino 18 Uhr, Metropolis 20:30 Uhr

Der hinnerk präsentierte Film 

Der preisgekrönte Regisseur Marco Berger (Teddy Award für „Ausente“ und „Mariposa“ in San Sebastian als Bester Lateinamerikanischer Film) hat mit El Cazador (Young Hunter) seinen sechsten Langfilm am Start und der Name ist Programm. 

Foto: Salzgeber

Der Teenager Ezequiel hat einen Monat lang sturmfreie Bude in der Villa der Eltern in Buenos Aires, die eine Europareise machen. Da er endlich mal wissen will wie Sex so ist, geht er auf die Jagd. In einem Skatepark catcht er sich den etwas älteren Mono zum „Chillen“ am elterlichen Swimming-Pool. Soweit zunächst ein Plot wie im Grundkurs PornHub. Glücklicherweise kann Berger aber Film und so entwickelt sich dann doch noch mehr als eine schnelle Poolnummer. Mono verführt zu einigem mehr, als Ringelpiez mit Anfassen. ...

24.10., Metropolis Kino18 Uhr, online bis 31.10.

Leider schon wieder Schluss

Im Abschlussfilm Potato Dreams of America migrieren Potato und seine Mutter aus dem repressiven Gesellschaftssystem der Sowjetunion in die liberalere USA. Dort angekommen kann Potato zwar schwule Videos ausleihen und in schwule Bars gehen, Probleme haben er und seine Mutter jedoch weiterhin.

Foto: The Film Sales Corp

Die Lebensgeschichte des Regisseurs hat als Kurzfilmversion schon einmal die Ursula gewonnen. Die festivaleigenen Ursula-Kurzfilmprogramme und Made in Germany finden übrigens in der zweiten Festivalhälfte ab dem 22. Oktober statt. 

24.10., Passage 20:30 Uhr, online bis 31.10. 

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