hinnerk präsentiert LSF und M/M

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Die „29. Lesbisch Schwulen Filmtage Hamburg“ (LSF) sind das queere Großereignis in Hamburg im Oktober. Rund 15.000 Besucher und Besucherinnen werden zum ältesten und größten Festival dieser Art erwartet. Für das komplette Programm empfiehlt sich die Mitte September neu gestaltete Webseite www.lsf-hamburg.de. Die hinnerk Tipps und die Infos zu „unserem Film“ M/M gibt es hier.

Foto: Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.

ERÖFFNUNG

Es ist angerichtet!

Am 16. Oktober starten die LSF mit der großen Eröffnungsgala mit Saskia Lavaux von Schrottgrenze aus St. Pauli und dem Eröffnungsfilm Rafiki. Der unglaublich rührende Film über die Liebe zweier Frauen ist der erste Film Kenias, der sich des Themas Lesben annimmt– und wurde von den homophoben Behörden in dem evangelikal-fundamentalistischen Land umgehend verboten. Umso mutiger, dass die kenianische Hauptdarstellerin Samantha Mugatsia trotzdem durch die Welt reist, um diesen wichtigen und vor allem wunderschönen Film zu promoten. Sie wird auf Kampnagel dabei sein.

16.10., Kampnagel, 19:30 Uhr

FILMKRITIK

M/M: Schwul!

Foto: Pro-Fun Media

Lange habe ich keinen Kinofilm mehr gesehen, der so roh, so direkt und so eindringlich explizit auf schwules sexuelles Verlangen eingeht. Toxische Männlichkeit ist ein Thema, das im gesellschaftlichen Kontext fast nur negative Auswirkungen hat. Im sprichwörtlich zwischenmännlichen Zusammenhang kann sie aber durchaus Teil des sexuellen Spiels aus Macht, Fetisch und Begehren sein. Die Dosis erst macht das Gift. Es geht um Stalking, um Nachstellen, um Cruising, die (Sex-)Klubkultur und Klappenerotik am Pinkelbecken, um Unterwerfung, Hingabe und Leidenschaft.

Foto: Pro-Fun Media

Der Plot: Regisseur Drew Lint erzählt in seinem Langfilmdebüt vom Selbstfindungsprozess des verträumten Kanadiers Matthew (Antoine Lahaie), der im winterlichen Berlin eine Obsession für den hübschen Biker Matthias (Nicolas Maxim Endlicher) entwickelt. Zunächst bewundert Matthew Matthias nur aus der Ferne, doch er kommt ihm schnell näher – und nimmt irgendwann seinen Platz ein ... Das Ganze verpackt Lint in derartig hyperschöne ästhetische Bilderwelten und mengt noch das zurzeit allgegenwärtige Thema virtuelle Realität in seine Story, dass ich nach diesem Ritt durch die Cruising- und Klubwelt ziemlich baff und nachdenklich vor dem Bildschirm saß. Hier manifestiert sich der homoerotische Mythos Berlin: freie Liebe, freier Sex, frei gewählter Untergang, Babylon, Sin City. Keine leichte Kost. Aber äußerst delikat. 

17.10., Passage Kino, 22:30 Uhr

Bromance in der deutschen Romantik?

„Männerfreundschaften“ heißt Rosa von Praunheims Dokumentation, die von Weimar aus der Frage nachgeht, wie schwul Goethe, Schiller und ihre Zeitgenossen waren. Rosa wird für Gespräche vor Ort sein.

20.10., Passage Kino, 20 Uhr

Klappe zu!

Der Abschlussfilm „I Miss You When I See You“ aus Hongkong und die feierliche Verleihung der diesjährigen Preise der LSF.

21.10., Metropolis Kino, 20:30 Uhr

16. – 21.10., 29. Lesbisch Schwule Filmtage Hamburg |

International Queer Film Festival, www.lsf-hamburg.de

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