Das war der Rainbowflash in Hamburg

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1000 fliegende Botschaften gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie stiegen vom Rathausmarkt in den Himmel der Hansestadt. Der LSVD Hamburg berichtet über den Abend. Wir haben noch mal Videos und Bilder zusammengestellt. 

Foto: LSVD Hamburg

Der LSVD Hamburg, der den Rainbowflash wieder organisiert hat, erinnerte an die Menschenrechtssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI*). Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation 1990 Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel gestrichen hat und sie seitdem nicht mehr als Krankheit gilt, erleben LSBTIQ* tagtäglich, dass nicht alle dieser Einschätzung folgen. Teile der Bevölkerung, reaktionäre Politikerinnen und Politiker und religiöse Fanatiker sehen Homosexualität trotzdem nach wie vor als minderwertig oder ansteckend an. Menschenrechtsverletzungen stehen auf der Tagesordnung. Hier bei uns und auf der ganzen Welt.

Gesellschaftliche Vielfalt gehört zum heutigen Alltag. Doch trotz aller Fortschritte bei der rechtlichen Anerkennung und gesellschaftlichen Akzeptanz von LSBTI* sind Homophobie, Biphobie und Transphobie ein Problem in unserer Gesellschaft. Sie verletzen Menschen in ihrer Würde. Menschenfeindliche Parolen und Aktionen schlagen Wunden: bei den Menschen, die als Zielobjekte für Hass und Herabwürdigung ins Visier genommen werden, und im Zusammenleben insgesamt. Wir leben in einer Zeit, in der Bündnisse und Allianzen wichtig sind, um gemeinsame Werte wie Gleiche Rechte, Vielfalt und Respekt zu teilen und um zusammen für eine demokratische und offene Gesellschaft zu streiten. Dafür tritt der LSVD ein.

Wanja Kilber berichtete über die brutale, staatlich organisierte Verfolgung von Homosexuellen in Tschetschenien. In der autonomen russischen Teilrepublik wurden mehr als 100 Männer in Geheimgefängnisse verschleppt und gefoltert, drei namentlich bekannte Männer ermordet. Er betonte, wie wichtig internationaler Druck auf die Regierungsverantwortlichen ist, um diese regelrechte Hetzjagd aufzuklären und warb um Spenden für das Russian LGBT Network, das geflohene Tschetschenen unterstützt, die der Verfolgung entkommen und nach Moskau oder St. Petersburg fliehen konnten.

Foto: LSVD Hamburg

Auch in Hamburgs Partnerstadt St. Petersburg konnten ca. 300 Aktivist*innen einen Rainbowflash organisieren. Für die Teilnehmenden war es „wie ein Wunder“, dass er friedlich und unter Polizeischutz stattfinden konnte. Der Internationale Tag gegen Homophobie, Biphobie und Transphobie ist einer der wichtigsten Tage für die russische LSBTI*-Community und ihre Unterstützer*innen, um der Gesellschaft zu zeigen, dass sie existieren. *Wolfgang Preussner

Foto: LSVD Hamburg

Foto: LSVD Hamburg

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