Demokratie ist ihr Job - Dr. Miriam Heigl

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Foto: Miriam Heigl

Die wenigsten kennen sie und wenige wissen, dass es sie gibt: die direkt dem Oberbürgermeister unterstellte Fachstelle für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Menschenfeindlichkeit (ursprünglich: Fachstelle gegen Rechtsextremismus), die mit Stadtratsbeschluss von 2008 eingerichtet wurde.

„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Artikel 1 unseres Grundgesetzes wird immer wichtiger. Es gibt Strömungen, die diesen gern missachten, um ihre populistischen Parolen und ihren Hass zum Ausdruck zu bringen. Seit knapp zehn Jahren existiert die Fachstelle und kümmert sich um die Stärkung der Demokratie in München und die Bekämpfung menschenfeindlicher Einstellungen. Die Fachstelle für Demokratie koordiniert das städtische Handeln gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit liegt in der stadtweiten Förderung der demokratischen Kultur. Im Vorfeld der Landtagswahlen haben wir mit der Leiterin, Frau Dr. Miriam Heigl, ein Interview geführt.

Wie bewerten Sie die aktuelle politische Lage und wie macht sie sich in München bemerkbar?

Wir nehmen alle wahr, dass politische Debatten im Moment hochemotional geführt werden und einige Parteien auch sehr stark auf populistische Erklärungen zurückgreifen, in denen Minderheiten zu Sündenböcken gemacht werden. In einer solchen Situation können aus Worten Taten werden. Die Fallzahlen der Münchner Opferberatungsstelle BEFORE zeigen: Immer häufiger werden Menschen in München Opfer von rechter oder rassistischer Diskriminierung oder sogar Gewalt. Auch die LGBTIQ-Community war schon häufiger von Angriffen betroffen. Wir müssen also Minderheiten in dieser Stadt schützen und unterstützen und klarstellen, dass Vielfalt Münchens Zukunft ist.

Was können wir als Einzelne tun?

Kämpfen Sie für diese Demokratie und ihre Wertgrundlage: die unveräußerlichen Grund- und Menschenrechte. Jede*r von uns findet eigene Wege, um sich einzusetzen, aber wir alle müssen unseren Teil dazu beitragen; am Arbeitsplatz, am Küchentisch, in der Kneipe, im Klub und in der U-Bahn.

Konkret für die Wahl bedeutet das: Prüfen Sie kritisch die Wahlvorschläge und Programme. Nehmen Sie Kontakt zu den Kandidierenden auf. Ihre Interessen werden im Parlament nur abgebildet, wenn Sie Kandidierenden Ihre Stimme geben, die sich für Ihre Interessen starkmachen.

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