Französischer Präsidentschaftskandidat Zemmour wegen homophober Hassrede zu Geldstrafe verurteilt

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Foto: AFP

Der rechtsextreme französische Politiker Eric Zemmour wurde wegen Verstoßes gegen das französische Gesetz gegen Hassrede zu einer Geldstrafe von 4.000 Euro verurteilt. Seine homophoben Äußerungen in einer Fernsehsendung sorgten für Empörung.

Am 15. Oktober 2019 nahm Zemmour an der Sendung „Face à l'info“ teil und äußerte sich kritisch zur medizinisch unterstützten Fortpflanzung für lesbische Paare und alleinstehende Frauen. Er bezeichnete dies als „Launen einer winzigen Minderheit“ und behauptete, dass die Gesellschaft dadurch zersetzt werde.

Die LGBTIQ*-Organisation „Stop Homophobie“ reichte Klage gegen Zemmour ein, und ein Richter entschied zugunsten der Organisation. In seinem Urteil verurteilte der Richter Zemmours abwertende Äußerungen und betonte, dass die sexuelle Orientierung nicht zwangsläufig zu Verhalten führt, das dem öffentlichen Wohl zuwiderläuft.

Sowohl Zemmour als auch der Direktor der Sendung, Serge Nedjar, wurden zu Geldstrafen von 4.000 Euro verurteilt. Zusätzlich müssen sie 3.000 Euro an LGBTIQ*-Organisationen und 2.000 Euro an Anwaltskosten zahlen. Zemmours Anwalt kündigte Berufung gegen das Urteil an.

Zemmour hatte sich 2022 als Präsidentschaftskandidat positioniert und mit extremen Ansichten zur Einwanderung, Feminismus, LGBTIQ*-Rechten und anderen Themen für Aufsehen gesorgt. Trotz der medialen Aufmerksamkeit erhielt er in der ersten Runde der Wahlen „nur“ 7 % der Stimmen, und lag damit hinter Emmanuel Macron, Marine Le Pen und Jean-Luc Mélenchon. *mk Quelle: lgbtqnation

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