Kontroverse: Alice Weidel distanziert sich von „queer“-Begriff trotz lesbischer Beziehung

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Foto: AFP

Alice Weidel überrascht im ARD-Interview: Obwohl sie seit 20 Jahren eine lesbische Beziehung führt, weist sie den Begriff „queer“ von sich und kritisiert dazu die jüngste Genderpolitik in der Bundesregierung.

Die AfD-Politikerin Alice Weidel lebt seit zwei Jahrzehnten mit der Schweizer Produzentin Sarah Bossard zusammen und gemeinsam hat das Paar eine Familie mit zwei Kindern gegründet. Dennoch überraschte Weidel kürzlich mit ihren öffentlichen Äußerungen im Rahmen eines ARD-Sommerinterviews. Obwohl sie privat den Inbegriff einer sogenannten Regenbogenfamilie verkörpert, distanziert sie sich hier vehement von dem Begriff „queer“. Auf die Frage eines Zuschauers in dem Onlineformat „Frag selbst!“ bezüglich ihrer Haltung zur offenen Queerfeindlichkeit in ihrer Partei betont sie: „Ich bin nicht queer, sondern ich bin mit einer Frau verheiratet, die ich seit 20 Jahren kenne.“

Im Internet erntet die Politikerin daraufhin verwunderte Reaktionen und Kritik. Schließlich bezieht sich der Begriff "queer" auf sexuelle Orientierungen und geschlechtliche Identitäten, die nicht der Heterosexualität entsprechen, darunter fallen lesbisch, schwul und transgender. Dies steht im Widerspruch zu Weidels Äußerung.

Die AfD hat wegen homophober und trans*feindlicher Äußerungen einiger ihrer Mitglieder in der Vergangenheit bereits wiederholt für Schlagzeilen gesorgt. Diese ignoriert Weidel fortwährend und äußert im ARD-Interview stattdessen ihre Kritik an der Genderpolitik der Bundesregierung. Besondere Unzufriedenheit betrifft das kürzlich verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetz. Ihrer Meinung nach beeinträchtigt dieses Gesetz die Privatsphäre von Familien und wirft problematische Fragen auf. Zudem zeigte sie sich empört über die Idee, Geschlechter jährlich zu ändern, und stellte die Sinnhaftigkeit dieser Möglichkeit in Frage.

Ihre Aussagen erwecken nicht zum ersten Mal den Anschein, dass sie sich stärker von der Genderpolitik der Bundesregierung provoziert fühlt als von der Queerfeindlichkeit innerhalb ihrer eigenen Partei. *mk Quelle: tagesschau und Focus online

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