Kreuz und queer: Die neue Partykultur

by

Foto: Roman Holst / instagram.com/roman_holst

Zugegeben, Teile der Gesellschaft tun sich nach wie vor schwer damit, ihr binäres Gesellschaftsbild ad acta zu legen und sich auf neue Lebensweisen einzulassen. Immerhin ist es aber gesellschaftlich weitgehend Konsens, dass Homosexualität keine Krankheit und eine Ansteckung dementsprechend unmöglich ist. Doch es ist nicht damit getan, einfach eine weitere Schublade zu öffnen, denn: Es ist kompliziert. Selbst Fachleute tun sich sehr schwer damit, die Anzahl aller Geschlechtsidentitäten exakt zu beziffern. Betonköpfe wird man auch weiterhin nicht erreichen und erweichen können, im Hinblick auf die gesellschaftliche Mehrheit trägt die Diskussion allerdings zu mehr Vielfalt und mehr Toleranz bei.

Queerdenker statt Querdenker: So bunt wird immer öfter gefeiert

Auch und gerade in der Partyszene wird immer weniger strikt getrennt. Wo es früher rein schwule oder lesbische Locations gab, sind fast immer auch tolerante Menschen anderer Geschlechter willkommen. Und alle haben den Wunsch, safe miteinander zu feiern und Spaß zu haben. Klar, dass der HIV Test deshalb nicht nur für Gays und Dykes eine Rolle spielt – zumal die Testung heute so einfach möglich ist wie nie zuvor.

Ein weiterer Partytrend 2023 sind sexpositive Partys, bei denen Menschen aller Geschlechter willkommen sind. Ob Dessous, Lack, Leder, Latex, ob High Heels, Stiefel oder Sneakers, hier darf jeder in seinem liebsten Partyoutfit feiern und flirten. Nach einer Spielwiese oder einem hyggeligen Separee für das sündige Abenteuer sucht man hier allerdings vergeblich, denn es geht tatsächlich ums Tanzen, Flirten und Plaudern wie in der Diskothek. Die Schwellenangst ist damit deutlich niedriger, was ein breiteres Partyvolk anspricht: Ganz gleich, ob homo-, hetero—oder bisexuell, ob pansexuell oder genderqueer, nur ein Teil der jeweiligen Leute definiert sich als Swinger. Die anderen Leute haben dementsprechend wenig Lust, zahlreiche „unmoralische Angebote“ abzuwimmeln. Trotzdem ist die Party eine hervorragende Gelegenheit um das Leben und das eigene Ich zu feiern. Gut möglich, dass die hier vorherrschende Offenheit im Hinblick auf das Styling und die bunte Feierkultur bald auch in die „normale“ Disco einziehen wird.

Wenn es beim heißen Flirt so richtig funkt, steht es einem natürlich frei, eine oder gleich mehrere Personen mit nach Hause zu nehmen. Sicherheit, auch in gesundheitlicher Hinsicht, ist hier natürlich das oberste Gebot. Wenn aber dennoch etwas schief geht, sorgt ein STI Test von Testforme.de für Gewissheit.

Foto: gemeinfrei

Mehr Offenheit auch im Alltag?

Der Trend ist sicher nicht aufzuhalten: Das Straßenbild und der dort zu sehende Alltagslook der Menschen werden vielfältiger, wenn auch nur langsam. Frauen dürfen spätestens seit den großen Auftritten von Marlene Dietrich Hose, Hemd und Krawatte zu Budapestern tragen, während die anderen Geschlechter erkennbar langsamer nachziehen. Doch auch XY-Träger dürfen mutiger werden und Trends aufgreifen, die vorher den Damen vorbehalten waren. Rouge und Kajalstift haben sich längst von der rein weiblichen Zugehörigkeit emanzipiert, der Lippenstift ist ebenfalls kein rein weibliches Attribut mehr.

Foto: www.teamm8.com

Im Hinblick auf die Kleidung gilt vor allem eine Regel: Sie sollte zur Person und der jeweiligen Figur passen, darf aber gerne (auch) aus der Damenabteilung stammen. Außerdem gilt es, dem jeweiligen Anlass und natürlich der Witterung gerecht zu werden. Menschen mit der richtigen Figur dürfen sich in der kalten Jahreszeit also freuen, dass die super stylischen Leder- beziehungsweise Kunstlederleggings für wunderbar warme Beine sorgen, zudem sind sie toll mit jedem Styling kombinierbar. In den wärmeren Monaten sehen nicht nur Damenfüße in feinen, seidig glänzenden Söckchen top aus. High Heels indes erweisen sich im Alltag als unpraktisch – und auch diese Feststellung gilt für Menschen aller Geschlechter.

Fakt ist: Nicht nur queere und genderfluide Menschen, sondern auch viele Männer machen in vorgeblich weiblicher Kleidung eine bessere Figur als so manche Frau, während viele Frauen optisch ganz klar die besseren Männer sind. Und diese Feststellung ist absolut objektiv. Die strikte Geschlechtertrennung beim Styling ist also bereits gefallen und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Chromosomen beim Klamottenkauf und beim Styling keine Rolle mehr spielen.

Back to topbutton