Bye Bye, Bischof! Homohasser Carsten Rentzing tritt ab

by

Foto: Ghostwriter123 / CC BY-SA 4.0 / wikimedia.org

Sachsens evangelischer Landesbischof Carsten Rentzing stellt sein Amt zur Verfügung. Zuvor war bekannt geworden, dass er als Student für die rechtsnationale Zeitschrift "fragmente" geschrieben hatte. Auch andere Kapitel seines Lebens hielt er unter Verschluss. Nicht jedoch seine Homophobie.

Bereits seit Wochen war über den Bischof diskutiert wurden. Grund dafür waren seine Mitgliedschaft in der schlagenden Alten Prager Landsmannschaft Hercynia und ein Vortrag des Bischofs, den dieser in der Berliner Bibliothek des Konservatismus gehalten hatte – die als geistiges Zentrum rechtsnationaler Strömungen bekannt ist.


Keine offene Stellungnahme 

Rentzing verteidigte sich damals damit, sich verändert zu haben. Kein Leben verlaufe geradlinig, auch das seine nicht, so Rentzing. Doch er nutzte die Gelegenheit nicht, Klartext zu reden. Als nun von der ARD demokratiefeindliche Aufsätze veröffentlicht wurden, die Rentzing zwischen 1989 und 1992 für eine rechtsnationale Zeitschrift verfasst hatte, stellte er sein Amt zur Verfügung.

„Um Schaden von meiner Kirche abzuwenden, habe ich mich entschieden, mein Amt zum nächstmöglichen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen“,

kündigte der 52-Jährige in einer vom Landeskirchenamt veröffentlichten Erklärung an. Doch ist Rücktritt gleich Rechtfertigung? Kritiker waren nicht zufrieden. Unter ihnen der Leipziger Pfarrer Frank Martin, der erklärte, er habe sich ein offenes Wort von Rentzing gewünscht. 

Aus seiner Homophobie machte er nie ein Geheimnis


In der Vergangenheit fiel Rentzing mit homophoben Äußerungen auf. Direkt nach seinem Amtsantritt 2015 machte er im Interview mit der überregionalen Tageszeitung Die Welt deutlich, gelebte Homosexualität entspreche nicht dem Willen Gottes. Dass auch homosexuelle Pfarrer*innen in der Evangelischen Kirche eingesetzt werden könnten, bezeichnete er als Last, die er tragen müsse. 2017 erklärte er, er persönlich würde sich weigern, homosexuelle Paare zu trauen.

Die Bibel sagt, dass die homosexuelle Lebensweise nicht dem Willen Gottes entspricht. Diese Aussagen der Bibel machen es mir persönlich schwer, jemandem zu raten, dass er seine Homosexualität leben solle.“


Unterstützung kommt von rechts

Foto: Sandro Halank / CC BY-SA 4.0, CC BY-SA 4.0 / wikimedia.org

Die reguläre Amtszeit des Landesbischofs beträgt 12 Jahre, Freude an Rentzing hatten wir nur für vier. Rentzing trat zurück wegen seiner angeblichen Nähe zu rechtsnationalen Kreisen. Nicht alle frohlocken darüber. So erklärte rg Urban, sächsischer AfD-Landes- und Fraktionsvorsitzende, auf der Homepage der AfD:

„Der Rücktritt des sächsischen Landesbischofs wegen des Vorwurfs, er habe ‚rechte‘ Texte verfasst, ist ein weiterer Beweis dafür, wie vergiftet das politische Klima in Deutschland geworden ist“

Urban und Konsorten trauern der guten alten Zeit hinterher. Bis vor wenigen Jahren seien Positionen wie der Schutz ungeborenen Lebens oder das Bekenntnis zur klassischen Familie auch in der CDU beheimatet gewesen – dies sei heute leider nicht mehr so. Die Kirchen würden sich mit gesellschaftlichen Kräften arrangieren, die Denkverbote aussprechen, Meinungen diktieren und die Freiheit einschränken, so Urban.

Back to topbutton